Hallo liebe Wohnwagen-Freunde,

bevor ich mich lang irgendwo extra vorstelle, dachte ich mir, ich gehe direkt in die Vollen :razz:

ich habe schon einiges hier im Forum gelesen, nachdem ich einen Wasserschaden in unserem letzte Woche erworbenen WoWa festgestellt habe. Es war ein Privatkauf und vom Preis her denke ich mit 2.500€ soweit okay, dass ich mich lieber an die Reparatur mache, als mich auf den Streit mit dem Verkäufer einzulassen.

Bevor ich mich entgültig ans Werk mache, würde ich gerne eine Rückmeldung von Euch bekommen, in welcher Reihenfolge ich am besten vorgehe und welche Materialien und Werkzeuge ich wohl brauchen werde.
Außerdem kann dieser Post vielleicht auch ermutigen und zusammen mit Eurer Hilfe anleiten, dass auch andere Ihren Wasserschaden selbst in die Hand nehmen.


Hier nun ein paar Bilder von der Situation und die dazu entsprechenden Fragen.
Ich nummerier mal durch, damit ich selbst organisiert bleibe, alle immer wissen wovon die Rede ist und ihr meinen nun folgenden Roman Stück für Stück durchlesen könnt :D


1.) Erstmal außen, die vermuteten Eindringstellen:

1.
2.

Hier erkenne ich folgendes: Kaputtes Endstück der Kederleiste (Ist Kederleiste richtig? Und wie heißt das Endstück?) und gerostete Schrauben.
Also werde ich diese Leiste abnehmen, mit Waschbenzin alles reinigen, mit Fensterdicht von W**th alles dick einkleistern und das Ding wieder dran schrauben. (Ggf. neue Lächer bohren.)
Dann ziehe ich Fugenfüller ein und Tupfe die übrigen Dichtmittelreste ab und lagere diese unter Wasser um sie später anderweitig zu verwenden. ← Danke für den Tip Kurt ;)

Soweit korrekt?
Lieber rostfreie Schrauben nehmen oder verzinkte um evtl. auftretenden Rost als Indikator für folgende Undichtigkeiten zu nehmen?
Was vergessen?

2.) Generelles zum Vorgehen:

Ich wollte im Zuge meiner Raparatur alle Leisten rund um den Wohnwagen einmal abmachen, reinigen, einkleistern und wieder anschrauben.
Allein um nur so wenig Zeit wie möglich in der Halle arbeiten zu müssen.
Machts das Sinn? Ich habe hier hier den Eindruck gewonnen, das abdichten und anbringen der Leisten gehört zu den letzten Schritten...


So sieht das Ding von unten aus:

3.

3.) Ich habe in irgendeinem Forum etwas von Tropfkanten formen gelesen.
Wenn ich nun durch bin mit der Reparatur innen und alle Leisten fachgerecht wieder montiert sind, wie genau gehe ich mit diesen Ecken um? Einfach einkleistern, umklappen, festschrauben? Eine Tropfkannte habe ich dann nicht. Bevor ich mich eingelesen hatte, dachte ich, das Wasser käme an diesen Ecken von Unten ins Holz.

Innen:

4.0

Der Rest der Sitzgruppe kommt natürlich noch weg bevor es richtig zur Sache geht.

4.
5.
6.

7.
8.

Das entspricht also alles ziemlich genau dem Schadensbild aus oben verlinktem Thema und ich fühle mich relativ sicher, mit der ein oder anderen Hilfe von Euch die Sache anzugehen.


Und final, aber erstmal nebensächlich:

9.

4.) Kommt da evtl. noch was Dickes auf mich zu? Ich will erstmal – und am liebsten NUR – das Heck machen. Wo solle ich nach Undichtigkeiten suchen? Mir ist aufgefallen das bei starkem Regen auch ringsum der Boden feucht wird. Ist das normal? Womit wir wieder bei 3.) wären ;)

Nun noch ein paar abschließend generelle Fragen, die ich bei meinem stöbern nicht beantwortet gefunden habe oder die mir einfach auf Grund der schieren Menge an Informationen durch die Lappen gegangen sind:

5.) Ab wann sollte ich meine WoWa-Hülle zum WoWa-Boden hin abstützen? Wenns bleibt wie ins Kurts „Anleitung“ wird’s wohl gehen, aber wenn mehr weg muss? Kann ich mich da auf mein „Gefühl“ verlassen?
6.) In Kurts „Anleitung“ gibt’s eine Zwangslüftung im Boden. Wir haben sowas nicht. Sollte ich sowas einbauen?
7.) Im Bild 6 sind die Schrauben zu sehen, die die Wohndose mit dem Fahrgestell verbinden. Irgendwelche Tips wie ich damit umzugehen habe außer diese zu entfernen und am Ende nicht zu vergessen wieder reinzuschrauben?
8.) Verklebe ich alle Sandwichteile vollfächig oder punktuell (innen wie außen)?


Hier einfach für mich und wenns Hilft für alle:
(ich ergänze dass dan gerne nachträglich um eure Hinweise)

Werkzeugliste:

Akkuschrauber
Schraubendreher
Auspresspistole
Kartuschenspitzen
Tapetenmesser (und viele viele scharfe Klingen)
Aluanschlag
Handhobel
Stecheisen
Leiter
Zwingen (viele viele)
Handschuhe (zum Reinigen mit Waschbenzin)
Tacker (zum fixieren der Faserplatten wenn Zwingen nicht mehr gehen)
Stichsäge

Materialliste:

Leistenfüller
Schrauben (Zink oder Rostfrei?)
Fensterdicht
Karavankleber
Kedernleistenendstücke
Holzkeile
Dachlatte (viele Meter: zum verbauen bisschen, zum Stützen und zulegen viel)
Holzfaserplatte
ggf. Styropor
Waschbenzin

Danke erstmal und gute Nacht ;)

Zu 4.): Ich meinte mit feucht werden den Unterboden! Drinne sind "nur" diese Wasserflecken zu sehen...

Gibts ne Schraubenliste oder muss ich mir das alles Mühsam zusammensuchen? Wie gesagt, ich erstelle hieraus gerne eine Einkaufsliste für die Allgemeinheit.

Bisher habe ich die:

3,5 X 25 Senkkopfschrauben verzinkt mit ca. 6mm Kopfdurchmesser...

Nochmal anständig: (sollte wohl einfach ins Bett... ;) )

Freigeist hat geschrieben:Zu 4.): Ich meinte mit feucht werden den Unterboden! Drinne sind "nur" diese Wasserflecken zu sehen...

9.)Gibts ne Schraubenliste oder muss ich mir das alles Mühsam zusammensuchen? Wie gesagt, ich erstelle hieraus gerne eine Einkaufsliste für die Allgemeinheit.

Bisher habe ich die:

3,5 X 25 Senkkopfschrauben verzinkt mit ca. 6mm Kopfdurchmesser...

10.) Mir ist beim abschrauben der Sitzbank aufgefallen, dass ALLE Schrauben aus dem Boden rostig waren, muss das schlimmes Bedeuten?

Ich nochmal ;)

Ich stelle so viele Fragen im vornerrein und versuche eine detailierte Liste zu erstellen, weil der Ort in dem der WoWa steht 300km weit weg ist und es in diesem Ort keine echte Möglichkeit gibt Material einzukaufen. Ich muss also so gut wie möglich vorbereitet sein, wenn ich nächsten Donnerstag drauf los fahre...

Hallo Freigeist,

Du schreibst:

4.) Kommt da evtl. noch was Dickes auf mich zu? Ich will erstmal – und am liebsten NUR – das Heck machen. Wo solle ich nach Undichtigkeiten suchen? Mir ist aufgefallen das bei starkem Regen auch ringsum der Boden feucht wird. Ist das normal?

Ich denk da kommt was dickes auf Dich zu .. und .. nee, das ist überhaupt nicht normal :cry:

Ich würd vor entgültiger Repraturentscheidung ne Komplettschadensfeststellung anraten.
Könnte gut sein, dass Du da rechten Kernschrott gekauft hast.

Gruss Emil

Ich überlese das mal gepflegt. Dafür bin ich ja schließlich hier ;) ... und werde wohl einfach die Küche auch mal ausbauen.
Wenns Kernschrott ist, werde ich mich wohl doch auf den Zank mit dem Verkäufer einlassen. Hat da jemand Erfahrung mit?

Ich meinte natürlich die Ränder vom Unterboden bei starkem Regen. Von Innnen sind nur diese Wasserränder zu sehen...

Uiiiiiiiiiiiiiii......
Schlecht zu sagen wie groß der Schaden wirklich ist -> Ich habs auch schon durch und Emil ist fast "fertig" ...... lies mal den Thread im Wohnmobilforum durch, die Matrialien sind die gleichen , ebenso der Arbeitsaufwand -> oft ist es günstiger mit Macken und Schönheitsfehler zu leben und billig zu kaufen , bevor man in das Fahrzeug einen "Guten Gebrauchten " hineinsteckt....
schau mal -->Link
so bekommst Du es auch wieder hin :wink:

Vielen Dank für die freundlichen schnellen Reaktionen.
Ein Bildschirmfoto von dem Ebayangebot, in dem der Wohnwagen als dicht angepriesen wird, habe ich noch. Vielleicht hilfts beim Streit. Wobei ich ja auch scharf drauf bin ein bisschen zu werkeln. Hab halt nur nicht grenzenlos Zeit und muss wie gesagt immer einmal um die Welt um zur Baustelle zu kommen...

Was mir noch einfällt:
In Bild 4 unter den beiden total verrosteten Schrauben des Rangiergriffes schimmert ein Stahlblech durch.
Hat jemand ne Idee dazu? Ist das ab Werk? Oder wurde da schon was gebastelt?

Das scheint die Alu Haut zu sein , der Rest ist schon weggefault.
Hmmm, die Zeit ist das einzige , was mich auch abhalten würde -> Ich habe damals ein Wohnmobil gehabt und 4 Wochen - jeden Tag dran gearbeitet und habe letztendlich "nur" die Heckwand und das Alkovenfenster Reparieren müssen .
Geldmässig war es nicht der Rede Wert aber meine Zeit und Urlaub gingen dabei erst einmal drauf .
Trotzdem hatten wir noch einige schöne Jahre mit dem Fahrzeug .

Freigeist hat geschrieben:Wenns Kernschrott ist, werde ich mich wohl doch auf den Zank mit dem Verkäufer einlassen.

Tipp von mir, mach das.
1. ists Kernschrott
2. für 2.500 um 1.500.- zu teuer
Gruß Kurt

meier923 hat geschrieben:Das scheint die Alu Haut zu sein , der Rest ist schon weggefault.

Die Aluhaut würde ich erkennen. Hierbei handelt es sich um ein etwas dickeres Stahlblech auf der Innenseite des WoWa. Plan mit dem Rest der Wand...
Gibt es sowas ab Werk?

Kommenden Donnerstag lege ich los, dann gibts mehr Bilder...

turbokurtla hat geschrieben:1. ists Kernschrott

Ab wann entscheidet sich das?

Die gezeigten Ecken sind ein gammelig und die hintere linke vertikale Latte auch. Das entspricht ungefähr dem Schadensbild deiner Hobby Anleitung. Der restliche bisher frei gelegte Boden ist von oben noch in Takt.

Ist es nicht normal, das sich bei starkem Regen an den Übergängen Blech - Unterboden feuchte Flecken bilden?
Wie fest die Substanz da noch ist weiß ich leider nicht. Wie gesagt, Fotos und Infos werden folgen.

Wie gehe ich weiter vor? Alle Innenausbauten raus und die Dekorplatten unten alle ab?
Wenn ich den WoWa von innen komplett zerpflücke, ist mit zurückgeben wohl nichts mehr oder? Also Preisnachlass... Jemand Erfahrung?

Freigeist hat geschrieben:Wie fest die Substanz da noch ist weiß ich leider nicht. Wie gesagt,

Ich schon, aus jahrelanger Erfahrung.
Deshalb weiß ich auch was sich wann noch rentiert.
Wennst zu den 2,5 noch die Materialkosten der Rep. dazurechnest, bekommst bei entsprechender Suche einen guten Wowa aus Anfang der 90iger.
Das Blech ist übrigens ein aufgeklebtes Alublech.
Da sind noch mehr drin.
Gruß Kurt

Danke für das teilen deiner Erfahrung Kurt.
Allerdings fände ich es schön zu wissen, woran du deine Einschätzung genau fest machst.
Welches Bild, welche meiner Aussagen?

Sind die aufgeklebten Alubleche ab Werk? Welchen Sinn haben die wohl?

Ich stehe ja nun vor dem Problem, dass ich den WoWa innen ja nun schon ein wenig gefleddert habe.
Selbst wenn ich rechtlich gute Chancen hatte den zurück zu bringen (weil als dicht angeboten, obwohl offensichtlich - auch für den Laien (Vorbesitzer) bei Regen erkennbar - nicht dicht), habe ich diese Chance doch mit meinem Abriss verwirkt oder?

Freigeist hat geschrieben:Ich stehe ja nun vor dem Problem, dass ich den WoWa innen ja nun schon ein wenig gefleddert habe.
Selbst wenn ich rechtlich gute Chancen hatte den zurück zu bringen (weil als dicht angeboten, obwohl offensichtlich - auch für den Laien (Vorbesitzer) bei Regen erkennbar - nicht dicht), habe ich diese Chance doch mit meinem Abriss verwirkt oder?

Ich war, wie du in meinem Hobby-Thread lesen kannst, ja auch mal in deiner Lage. Auch wenn Kurt wahrscheinlich Recht hat, und sich die Sache nicht rentiert, sehe ich das doch immer positiv. Denn die Erfahrung die du dabei machst, ist unbezahlbar. Ich hatte den Wowa an einem Gemeinde-Stellplatz stehen, und jedes Mal, wenn ich beim Reparieren war, haben sich total super Gespräche mit interessierten Leuten ergeben, die mir im Nachhinein zum Teil auch sehr nützlich in anderer Hinsicht waren.
Ich würde mich nicht gleich abschrecken lassen, sondern es zumindest versuchen. Ich hab schon Threads gesehen, da haben die Wasserschäden schlimmer ausgeschaut und trotzdem ist was draus geworden. Durchrechnen brauchst du das jedenfalls nicht. Finanziell hat das ganze keinen Sinn.

LG
Walter

Freigeist hat geschrieben:Allerdings fände ich es schön zu wissen, woran du deine Einschätzung genau fest machst.
Welches Bild

Diese Bilder sagen mir sehr viel und ich kann auch abschätzen wie es darunter ausschaut, da ich schon an sehr vielen Wowas dieser Marke Wasserschäden repariert habe.
Ach übrigens, ich hab noch keinen gesehen, an dem nur ein Eck betroffen war, da solltest Du mal nachschauen.
Die Alubleche sind serienmäßig und dienen einer festeren Verschraubung von diversen Schrauben, z.B. Rollos.
Gruß Kurt

Also,
der Verkäufer ist momentan im Urlaub. Statt abzuwarten, werde wohl einfach Hand anlegen und danach schauen wieviel Geld ich mir wieder zurück holen kann. No Risk No Fun

Gibts sowas wie eine Prioritätenliste?
Meine Zeit ist momentan beschränkt und ich will am liebsten die wichtigsten Dinge zuerst machen.

Ich wollte als erstes alle leisten einmal abnehmen, reinigen, eindichten und neu anschrauben. Zumindest die Leisten zwischen Dach und Heck- bzw. Bugwand sollen ja meistens Ursache sein richtig?!

Müssen die Dekorplatten innen eigentlich vollflächig verklebt werden, oder kann ich die mit kleinen Schrauben befestigen? Das gäbe mir die Möglichkeit meine Arbeiten besser etappenweise zu gestallten. :ja:

Freigeist hat geschrieben:Gibts sowas wie eine Prioritätenliste?

Müssen die Dekorplatten innen eigentlich vollflächig verklebt werden,

1. Kommt darauf an ob der Wagen unter Dach steht. Ansonsten steht alles unter "Wasserschaden Hobby 535"
2. Ja, sonst wäre es keine Sandwichverklebung.

Gruß Kurt

1. Momentan steht der überdacht. Wollte, wenn ich eh einmal dran bin und um mir einen Überblick zu verschaffen, erstmal alle Leisten neu abdichten.
Oder sind die über die Längsseite umlaufenden Kantenleisten eher kein Problem?
Deinen Hobby-Tröt lese ich immer wieder rauf und runter.

2. Okay, dann wäre es keine Sandwichverklebung. Heißt die Stabilität wird nur durch diese Bauart erreicht?!

Ich muss einfach los legen, sonst werde ich hier noch verrückt. Im Kopf allein kann ich das wohl nicht lösen :D

Wenn Du das vernünftig machen willst und er so beinander ist wie ich befürchte,
solltest Du alle Leisten und die Flächen innen öffnen und übern Winter austrocknen lassen.
Schnell neu abdichten bringt insofern nix, wenn drunter Hölzer verfault sind. Erstens bringst keine Schrauben mehr fest, zweitens trocknets nicht und drittens muss alles wieder abmachen wennst innen Holz auswechselst.
Sandwich heißt zwei mal vollflächig verklebt und dadurch immense Festigkeit der Platte.
Gruß Kurt