Hallo Gemeinde !

Ich möchte uns kurz vorstellen :

Wir (ich - m. 44 u. meine allerbeste - 43) seid beide seit prägender Kindheit überzeugte Camper .
In den letzten 20 Jahren haben wir einen Haufen Kohle in diese durch die Bank billigst zusammengetackerten Styropor -- bzw. Polyurethankisten gesteckt .
Diverse Fabrikate - Womo und Wowa - fast immer alle 2 Jahre Neu gekauft - wurden diese jedoch nie ohne gravierende Mängel ausgeliefert ( ... am meisten habe ich mich dabei über die Firma aus Bad Waldsee geärgert... ) .

Nachdem die Kinder nun nicht mehr mitfahren - haben wir uns einen VW T5 gekauft - den ich isoliert - und unter Verwendung von modifizierten AAC-Teilen ausgebaut habe .
Perfekt :
Alltagstauglich und preiswert im Unterhalt bei vernachlässigbaren Dichtigkeitsschwierigkeiten .

Da es uns nun zusätzlich nach einem Dauerstellplatz in Bodensee-Nähe gelüstete - war für mich klar - dass ich auf gar keinen Fall zum x-ten Mal viel Geld für 1 -2 Tonnen ärgerlichen Werkspfusch hergeben würde .

Also warum nicht einmal andersherum :
Einen gebrauchten Wohnwagen mit schönen Vorzelt kaufen und herrichten .
Okay - zu alt soll er nicht sein - mit schöner Einrichtung - man will sich ja "hinterher" (... nach der Renovierung natürlich ) darin wohlfühlen .

Und wir haben ihn gefunden - einen `97er Cristall Moorea 530 mit neuwertigem freistehendem hochwertigen Vorzelt und Fahr-Schutzdach aus "unkundiger" Rentnerhand .
Die Besitzerin war der festen Überzeugung - dass Ihr Wohnwagen "Top" sei .

Erst die Ecken unten abtastend - hatte ich vorne Links nassen Torf zwischen den Fingern .
Ursache :
Zwischen aufliegendendem Schutzdach und Wohnwagen wurde seinerzeit ein Textil-Fliess gelegt - welches sich schön mit Nässe vollsaugte (!) .
Daraus lief nun ein stetes Rinnsal auf die Frontfensterleiste .
Die Abstützung des "Schutzdaches" auf der Leiste tat ihr übriges ...

Schlussfolgerung :
Seitenwand vorne - Bug bis zum Tiefziehteil - Stehwand und Boden im Eckbereich vergammelt - evtl. auch der Front-Fensterrahmen (also der richtige Holzrahmen dessen) .

Einen zweiten Wasserschaden gab es im Dachbereich (!) - da der Vorbesitzer in seiner "überlieferten" Weisheit meinte - das Schutzdach direkt mit dem Wowa verschrauben zu müssen .
Jedenfalls kann der Typ froh sein - dass er nicht mehr lebt ...

Ich wusste also so circa was mich erwartet - die Besitzerin war geschockt - und so haben wir das "Ensemble" für sehr schmales Geld erworben ...

Alles auch nur ansatzweise geschädigte Material habe ich großzügig amputiert .
Wobei zur Wiederherstellung nicht die möglichst originale Optik - sondern eine möglichst hohe Dichtigkeit und Aufbausteifigkeit Priorität hatte - da wir den Wagen bis zum See eben noch 110 km ziehen mussten .
So habe ich alle Stoßkanten noch zusätzlich "geschient" - oder großzübig überlappt - um maximalen Formschluss zu erreichen .
In Seitenwand und Boden habe ich zusätzliche versteifende Lattungen eingebaut .

Die Polster wurden übrigens auch erneuert - dieOberflächen des Innenraums gereinigt und desinfiziert .

Zur Isolierung habe ich anstellen des ungünstigen Styropor`s lieber 25er PU- Matten mit höherem Dämmwert und geringerer Feuchtigkeitsaffinität verklebt .


Zeitaufwand gesamt ca. 100 Std -

Material :
ca. 450 St. A2-Schrauben
4 Kartuschen Dekalin
6 Kartuschen Sika 221
5 Tuben Sika 551 ( UV-stabil - zur Sicherheit sauber auf alle Aluleistennähte gezogen )
0 -5 Liter Ponal Wasserfest
4 Kartuschen Konstruktionskleber
3 -5m² Leimholzplatten
11 lfd. Meter Fichtenholz div. Abmaße .

Ich hoffe - die Pics komme mit rüber - und Grüsse hiermit alle "gleichgeschädigten" - und auch die beruflich vorbelasteten :)

... und wer von euch auch ein Nellen-Fahr-Schutzdach drauf hat - der sollte kontrollieren ob das untergelegte Fließ nass ist .
Ich habe es entfernt - seither ist alles okay .

Mestec64