Hallo zusammen,
ich bin neu hier und habe mich bisher passiv durch das "Wasserschaden"-Forum gelesen, da es mich auch erwischt hat.
Aber bevor ich den Schaden beschreibe, erst einmal eine kurze Vorstellung.
Wir kommen aus dem wunderschönen Bochum im "Pott" und haben uns vor guten 3,5 Jahren recht spontan einen älteren KIP Greyline Bj. 1993 zugelegt.
Der Wagen hat uns von Anfang an sehr gut gefallen und (damals) hat auch nichts auf einen Wasserschaden gedeutet. Allerdings sind wir damals mit Sicherheit auch etwas naiver und blauäugiger an die Sache ran gegangen.
Bisher hatten wir aber viel Freude mit dem Wagen und auch die Kinder sind begeistert vom campen, wobei der zweite (1 Jahr) gerade erst seinen ersten Urlaub hinter sich gebracht hat.
Die Nächte waren aber besser als erwartet und eigentlich sogar besser als zu Hause :D
Naja, in diesem letzten Urlaub haben wir dann aber auch die Spuren des Wasserschadens entdeckt. Nach einem sintflutartigen Starkregen war sogar der Kleiderschrank teilweise nass (unter der Durchführung des Abgasschlauchs der Truma). Im Bereich der Dachluke des TR konnte man deutlich weiche Stellen im Dach und an den angrenzenden Wänden fühlen, die sich auch noch über den TR noch hinten und nach vorne zur besagten Durchführung zogen.
Wieder zu Hause habe ich mir die Sache dann noch etwas genauer angesehen und schon mal an einigen Ecken die "Kunststoff-Tapete/Verkleidung" abgezogen. Darunter wars dann recht dunkel und nass ...
Wir haben dann hin und her überlegt was wir machen sollen. Reparieren oder verkaufen. Letzendlich haben wir uns dann für die erste Variante entschieden, zumindest für den Versuch des Reparierens. Hintergund ist einfach, dass uns der KIP von der Aufteilung, der Größe und auch der Verarbeitung echt gut gefällt und wir auch schon zwei Vorzelte dafür gekauft haben.
Eine weitere Motivation ist, dass wir bei einem Neukauf vermutlich wieder in einer etwas niedrigeren Preiskategorie suchen würden und man da dann auch nicht sicher weiß, was einen erwartet. Wenn man sich die vielen Schadensberichte hier durchliest, hätte man zumindest auch Wartungsbedarf, um nicht irgendwann auch wieder von Wasser überrascht zu werden.
Also können wir den Aufwand auch in unseren KIP stecken, dann wissen wir wenigstens, was genau gemacht wurde und das es (hoffentlich) vernünftig gemacht wurde ;)
Soweit zur Vorgeschichte. Ich habe mich also umgehend um einen Hallenplatz gekümmert und auch recht schnell einen gefunden, Der ist zwar nicht direkt um die Ecke, aber ausreichend nah, um auch mal für ein paar Stunden am Tag zu arbeiten. Bisher stand unser Wohnwagen immer an der Straße, das hat ihm wahrscheinlich auch nicht gut getan.
In der letzten Woche war ich dann das erste Mal dort und habe mit der Bestandsaufnahme begonnen, heißt komplettes Badezimmereinrichtung demontiert (bis auf Toilette), Dachluke im TR raus und Verkleidung ab.
Der Bereich um die Dachluke zur Kantenleiste hin ist schon echt stark "vertorft" und faul. Der Rahmen der Dachluke ist auch bereits an einer Stelle vom seitlichen Rahmenholz abgerissen. Die Durchführung des Abgaskamins (Holzstück mit rundem Ausschnitt) ist eigentlich auch nur noch Torf.
So wie es für mich momentan aussieht, beschränkt sich der Wasserschaden aber hauptsächlich auf das Dach bis ca. zur Hälfte des TR und einen Bereich von ca. 20cm der TR-Außenwand. Hier scheint sich die äußere Sperrholzschicht vollgesogen zu haben.
Ich werde zur Verdeutlichung auch noch einige Fotos einstellen. Vielleicht schaffe ich das später noch.
Morgen werde ich mir wohl frei nehmen, um weiter "aufzumachen". Dann mache ich noch mehr Fotos.
Das was mich momentan beschäftigt ist, ob man bei einem "Dachschaden" grundsätzlich anders vorgeht oder etwas zu beachten hat, als bei einem Schaden an den Wänden oder dem Boden.
Fast alle Berichte, die ich mir jetzt durchgelesen habe, beziehen sich auf Wand/Boden. Ich denke, dass ich das Vorgehen bei diesen Reparaturen auch vom Grunde her verstanden habe.
Im Dachbereich habe ich aber glaube ich das Problem, dass ich die Unterkonstruktion nicht an das Blech kleben kann.
Wenn ich das richtig gesehen habe, ist das Dachblech nicht mit der Holzkonstruktion verklebt. Der Aufbau scheint (von innen) wie folgt zu sein:
- Verkleidung/Tapete aus Kunststoff
- Sperrholzschicht
- Styropor
- Sperrholzschicht
- Styropor (allerdings nicht mit der darunterliegenden Schicht verklebt, sondern nur aufgelegt?)
- Luft
- Blech
Ich habe jetzt bereits begonnen Bereiche der Sandwich-Konstruktion rauszuschneiden, frage mich aber gerade, wie ich da später wieder eine vergleichbare Konstruktion reinbekomme und den Verbund zu den gesunden Teilen wieder herstellen kann.
Gibt es da Berichte hier im Forum? Ich habe da bisher keine gefunden.
Mein Plan wäre nun folgender:
- Weiter das Ausmaß untersuchen und dabei auch durchaus andere Stellen checken, die vielleicht nicht im Bereich des jetzt offensichtlichen Schadens liegen
- Die offensichtlich feuchten Stellen weiter aufmachen bzw. faule Stellen herausschneiden
- Zumindest die Kantenleiste auf der betroffenen Seite abnehmen (zum Trocknen und Begutachten der Ausbreitung des Schadens des Holzes darunter)
- Die zweite Dachluke auch noch herausnehmen, da wir sowieso Hekis einbauen wollten
- Über den Winter trocknen lassen
- Einen Plan machen
- Im Frühjahr verkleben, reparieren und alle wichtigen Stellen neu abdichten
So, das war jetzt viel.
Aber ganz konkret: muss ich was besonderes beachten, wenn ich im Dachbereich weiter "aufmache"? Kann ich die Kantenleiste problemlos abnehmen, ohne dass das die Statik beinträchtigt? Die Schrauben habe ich schon draußen, habe aber an anderer Stelle mal gelesen, dass es wohl auch Konstruktionen geben soll, bei denen die Kantenleiste die Außenwand hält!
Vielen Dank schon einmal.
Grüße,
Alex