Erfahrungsbericht MB C 200 (W202) mit Gasbetrieb

Erfahrungsbericht MB C 200 (W202) mit Gasbetrieb  jonathan

Moin!
Nach der Rückkehr von unserer 3-wöchigen Südfrankreichreise mit unserem "neuen" Mercedes C 200 automatik, Bj. 1997, schreibe ich hier einmal meine auf den vergangenen ca. 5.000 km gesammelten Erfahrungen zu diesem Zugwagen mit PRINS VSI-Gasanlage nieder- basierend auf der Gespannkombination mit Eriba-Hymer Nova 390 mit 1.300 kg Gesamtgewicht:
Vorweg: Ich war schon sehr gespannt auf die Unterschiede zum vorherigen Zugwagen VW-Passat-Variant ( 3C ) mit 2.0 TDI und DSG-Getriebe, da mir viele gesagt und geschrieben haben, daß ich mir wahrscheinlich km für km den Passat wieder herbeiwünschen würde.......
Vorweggenommenes Fazit: NEIN- es gab wider Erwarten kaum eine Situation, die der Passat mit dem TDI besser bewältigt hätte!!!
Die Stützlast des Wohni´s hatte ich mit ca 40 kg gemessen-trotz Wassertank vor der Achse....na-ob ich wohl noch werde umpacken müssen, um die Stützlast zu erhöhen??? Mal sehen. Also- Gastank ( 60 Liter brutto = 48 Liter netto) voll, Benzintank zu 1/4 voll- und Start Richtung Süden.
Erster Eindruck: Herrlich, dieses sanfte, absolut ruckfreie, aber energische Anziehen mit der Wandlerautomatik macht FReude.Fahrkomfort: klasse!
Die ersten 20 km Richtung BAB auf flachen, ostfriesischen Landstrassen fühlen sich "popomässig" gut an: Kein Wippen, kein Gieren- easy eben.
Nun auf die Autobahn: LKW abwarten -und GAS!!!! Gewöhnungsbedürftig ist das deutlich höhere Drehzahlniveau gegenüber unserem 2-Liter TDI beim Beschleunigen- aber nach nur wenigen Sekunden sind gut 90 km/h Reisetempo erreicht und der Drehzahlmesser pendelt sich mit gesetztem Tempomat bei ca. 2200 1/min nach Einsetzen der Wandlerbrücke im 5. Gang ein. Die Fuhre eilt mit kaum wahrnehmbaren Fahrgeräuschen dahin- der 4. Gang wird vom Automaten nur bei spürbaren Steigungen geholt- beim Queren des Sauerlandes Richtung Frankfurt gehts auch mal in den Dritten....aber die vorgewählten 90 km/h bleiben ( meist)eisern auf dem Tacho stehen. Auch an den langen Steigungen - dort kann man mit "Fusseingriff" zum Überholen eines LKW auch mal zügig auf über 100 km/h beschleunigen. Da der Motor an diesen langen Steigungen (4-5% Steigung) im Drehzahlbereich von 4-4.500 1/min dreht, schaltete ich vor den Steigungen auf Benzinbetrieb um, weil ich mir sagen ließ, das dies den Motor schonen solle ( obs stimmt?? keine Ahnung). Waren aber bis zum ersten Tankstopp max ca. nach gut 300 km nur 15 km auf Benzin. Gemessener Gasverbrauch über die gsamte Reisedistanz im Gespannbetrieb zwischen 13, 84 und 15,3 Liter LPG. Dies entspricht von Preis her bei den aktuellen Dieselpreisen einem alternativen Dieselverbrauch von 7,5 bis 9 Liter- ich verbrauchte vorher bei ähnlichen Strecken und Geschwindigkeiten mit dem Passat Diesel rd. 9-10 Liter Diesel. Nur das an den Steigungen der Diesel nicht so hoch drehte wie der Gasbenziner.
Am dem ersten Zwischenziel in Riquewihr im Elsass kam ich erstmals in den Genuss der angetriebenen Hinterachse- in Verbindung mit der Wandlerautomatik: Nachdem wir uns einmal bei Dämmerung verfahren hatten und in einem geschotterten Feldweg wenden mussten (natürlich mit Wiederstart in bergauf-Fahrtrichtung.....) genoss ich erst den sehr kleinen Wendekreis einer nicht angetriebenen Vorderachse, dann das absolut unspektakuläre Anfahren: Fahrbereich rein, sanft Gas geben ( Steigung ca. 20 % !!!) und was passiert? Es fährt los, das Gespann- einfach sö !!
Hinten machte es einmal kurz rrtsch-und schon rollte die Fuhre zurück zum rechten Weg. Wenn ich mich hier daran erinnere, wie der Passat dort mit den Hufen gescharrt hätte und die Kupplung des DSG gelitten hätte... Hier macht sich die Drehmomentüberhöhung des Wandlers positiv bemerkbar- aus den mageren 200 NM werden beim Anfahren bis knapp 600 NM, die reibungsfrei freigesetzt werden und über die beim Anfahren zusätzlich höher belastete Hinterachse auch auf dien Boden gebracht werden.
Und diese Erfahrungen setzten sich über die weiteren Urlaubs-km so fort. Vermisst habe ich lediglich an den langen Autobahnsteigungen den Diesel, da der dann höherdrehende Benziner sich schon gequälter anhört (es aber nicht wirklich ist-der ist ja für hohe Drehzahlen gebaut). Die Reisekosten waren nicht höher als beim Diesel, Gas-Tankstellen fand ich überall-auch in FRankreich, dort zu Preisen von 79,9 Cent je Liter bis hinauf zu 95,9 Cent!!!, da dort keine Steuerentlastung wie hier existiert. Durch den zusätzlich ja weiterhin vorhandenen Benzintank gab es auch nie Angst, was zu unternehmen sei, wenn mal in der tiefsten Einöde keine Gastanke auffindbar war-dann wurde eben auf benzin weitergefahren.
Einen nennenswerten Leistungsunterschied GAS / Benzin konnte ich nicht feststellen- und umweltfreundlicher als Benzin oder Dieselmotor ist Gas ja allemal.
Vielleicht ist diese von uns gemachte Erfahrung ja für den Einen oder Anderen bei der Überlegung, ob auf Gas umgerüstet werden wird. Wichtig ist jedoch- speziell für den Anhängerbetrieb- ein wirklich gasfester Motor mit gehärteten Ventilsitzen. Leider mangelt es da einigen Fahrzeugen dran- aber ein gewissenhafter Umrüstbetrieb wird da korrekt informieren.
Uns hat der Urlaub mit dem nunmehr 15 Jahre alten Mercedes C 200 sehr viel Freude bereitet und und in der Überzeugung gefestigt, das der " Oldie" vieles Dinge genausogut kann wie ein "modernes" Designauto- Manches sogar besser.......
jonathan
---ach, übrigens: Ich finde das Gas-Tanksystem in Frankreich gegenüber dem hier in Deutschland vieeel besser- und schneller durch Klick-anschluss.

Erfahrungsbericht MB C 200 (W202) mit Gasbetrieb  meier923

:daumen2:
Danke für die Ausführungen -> Dies bestätigt auch immer meine Ansicht .
Interessant ist auch Deine Aufstellung gegenüber einem Benziner , denn:
Ich fahre Jahrelang Diesel und konnte mir auch nie einen Benziner Vorstellen .
Im Frühjahr kaufte ich mir den ersten Benziner -> OK, 170 Ps , der zieht auch so den WW , ,hat ja nen 6 Zylinder drin :D

Das nächste Fahrzeug hat auch Gasantrieb -> Wohlwissend das der etwas höhere Verbrauch ,an die Verbrauchswerte eines Diesel herankommt .Meine Entscheidung fiel, im ersten Moment , nur der Tatsache zum Opfer , das ich keine langen Strecken mehr fahre und der Diesel sich für mich nicht mehr rechnet -> zumal das Fahrzeug eh oft monatelang steht ! hab einen Betriebswagen :mrgreen:




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