wie baut man einen neuen Wohnwagenboden kompeltt auf? planwagenfahrer
Hallo,
Du hast die Wahl,du kannst den Boden so wieder aufbauen wie er war-aus dünnem Sperrholz und Dachlatten,wird sehr wahrscheinlich-meiner Meinung nach- nicht allzulange halten-oder, weil es ja sowieso komplett sein muß-aus widerstandsfähigerem Material aufbauen.
Ich selbst habe nach vorangegangenen Einzelreparaturen am Boden meines Hymer Eriba Nova520 komplet von vorn bis hinten Siebdruckplatten 9mm drunterhergezogen,und den Boden von innen, wo er zerstört war,partiell ersetzt. Natürlich muß dazu jeweils an den Stößen der Siebdruckplatten (diese bekommt man in max3000x2500mm) eine Latte unterbaut werden,damit man eine ordentliche Verbindung bekommt. Mal passt es und mal halt nicht. Ich hatte die Platten quer verwendet, also auf die Länge des Wowas jeweils 1250mm-damit ich keine Soßkante der Länge nach habe. Alle Stöße und Schraubenlöcher habe ich zum Schluß mit Sikaflex versiegelt.
Das grösste Problem an der Geschichte ist, wie den Aufbau, d.h. die Seitenwände mit Dach, ohne Boden,anheben ? Ich hatte das damals mit langen Balken durch die Fenster -quer zur Längsachse realisiert,und diese aussen entsprechend hoch abgestützt. Ausserdem hatte ich den Boden immer nur plattenbreitenweise (1250mm) ersetzt , zwar den ganzen Aufbau (Boden) vom Rahmen gelöst, aber nicht komplett abgehoben. Vorne angefangen, etwas angehoben,den alten Boden von unten, soweit defekt ,entfernt, und dann die neue Siebdruckplatte von der Seite her reingeschoben, und an allen Aussenseiten nen Stritz Sikaflex rein, und dann ausgerichtet, verschraubt. Dann die nächste Platte, und so fort bis nach hinten. Jeweils an der Stelle,wo ich eine Platte ersetzt hab,wieder soweitabglassen,daß gerade noch geug Luft zwischen Rahmen und dem restlichem Boden vorhanden war, um wieder eine Platte reinzuschieben. Von innen hatte ich dann ebenfalls großzügig alles was morsch war,rausgerissen (nat. vorher die Inneneinrichtung ausgebaut-geht leicht und gut bei Hymer).
Neuaufbau mit Dachlatten und Styropor, zum Teil hatte ich da unterschiedlich dickes Material kombiniert, weil die Styropordicke, und die Stärke der Latten ein ungewöhnliches Maß hatten, das man so nicht bekam. Latten hatte ich auf die erforderliche Dicke gehobelt. Als Deckschicht innen nahm ich 5mm -Sperrholz ,o.waren`s 6-7mm?- ich weiß das genaue Maß nicht mehr -jedenfalls so,daß es vom Niveau zu Rest des alten Bodens passte-war auch ein dummes Maß.Zum Schluss kam ein weicher, nicht ganz so dicker Pvc-Bodenbelag rein,flächig verklebt,z.Teile mit klaren Kontaktkleber aus der Dose,z.t. mit Greenit/Pattex aus der Dose.Dazu wäre zu sagen, daß bei hellen PVC das Gelb des Pattex durchlägt, nicht so stark, aber doch so daß man es sieht- würd ich nur mit klarem Kleber wiederholen ...
Das Ganze hält bis heute super,und der Boden sieht von unten sehr gut aus,fast wie neu. Allerdings vermute ich einen Gewichtszuwachs um die 100kg, geschätzt,nicht gewogen. Das machte nichts, da ich beinahe zeitgleich damals eine neue Achse mit höherer Last eingebaut hatte.
Also an das Gewicht solte man schon denken, bei derartigen Renovierungen, allein Dichtmittel sind da gefühlte 20kg reingegangen ;-) !
Wenn man da keinen Spielraum mehr hat, sollte man evtl über eine Auflastung mit allen erforderlichen Maßnahmen nachdenken, oder sich überlegen, ob das Projekt überhaupt sinnvoll ist. Denn neben der nicht unerheblichen Anzahl an Stunden, die man da rein steckt, wiegt auch der Streß durch den Freizeit-verbrauch und den damit unvermeidlich verbundenen Beziehungstreitigkeiten einiges- ich sag nix ;-) ...
Die Kosten insgesamt, Achse und sonstiges Material samt Anschaffungspreis des Wowas hätten gereicht, einen neueren heileren Wowa zu kaufen. Diese Erfahrung muß man allerdings erstmal machen, nach und nach. Nochmal würde ich es nicht so machen, wahrscheinlich-sollte ich mal nen neueren Wowa kaufen- würd ich nur den Boden, auch wenn er noch heil ist,von unten mit den dünnsten Siebdruckplatten verstärken, die es gibt, das sind 9 o.6 mm. Warum? So wie alle Wowas der letzten 20-30 Jahre aufgebaut sind, nämlich 5-3mm Sperrholz-Lattung aus 25-30mm-und wieder Sperrholz- halten dies Böden nicht das mindeste aus. Schon ein Jahr im Freien -inkl.Winter- sorgt für die Ausbreitung von Gammel durch eingedrungene Feuchtigkeit, und das ist dann der Anfang vom Ende. Auch die Belastbarkeit beim Aufbocken,die Widerstandsfähigkeit gegen Beschädigungen von unten gehen doch fast gegen Null,im Originalzustand. Meine Meinung hierzu ...
Also kann ich mich nur noch mal wiederholen: gut durchrechnen,überlegen,-vorher!- ob es sich lohnt!
Fall`s du`s tust- berichte !
Gruß,Uwe