Hallo Miteinander

Dies ist mein erster Eintrag und ich möchte - bevor ich zu einigen Fragen komme - erklären - wieso ich hier schreibe.
Vor ca. 2 Wochen erhielten wir das Angebot aus der Familie - einen 20 Jahre alten Wohnwagen kostenlos zu übernehmen. Nach anfänglicher Euphorie trat Ernüchterung ein - denn er hat einen ausgeprägten Wasserschaden im Frontbereich und ich als Laie - hob die Hände ohne das Ausmaß genau beurteilen zu können.
Die Sache ließ mich trotzdem nicht los und so sah ich in desem Forum die ersten Bilder einer offengelegten Wohnwagen-Konstruiktion und auch einiges - was Wasser darin anstellen kann.
Als dann Turbokurtla noch irgendwo beschrieb - dass &#8222mein&#8220 Wohnwagen (Knaus &#8222Südwind&#8220 Bj. 87) fasst immer mit Wasser im Frontbereich zu kämpfen hat - gab ich innerlich auf.

Gestern kam dann ein Anruf mit der Frage &#8222Was ist nun - nehmt ihr ihn?&#8220 und ich bin dann zögerlich doch hin - um dem Ausmaß des Schadens auf den Grund zu gehen.
Und was soll ich sagen &#8211 wir haben bald unseren ersten Wohnwagen!

Zur Erklärung:
Wasser ist offenbar über das Frontfenster eingetreten und hat die Holzkonstruktion fast vollständig in (trockenen) Pfefferkuchen verwandelt - aber das Wasser hat (höchstwahscheinlich) weder den Boden noch die Seitenwände angegriffen.
Der Rest des Wowa ist trotz seine Alters nach meiner laienhaften Einschätzung und der ehrlichen Aussage des Besitzers i.O..
Bevor ich Anfang nächster Woche an die Sanierung gehe - einige Fragen an die werten Forennutzer:
1. Ist es ratsam - die Dämmung - dort wo sie unbeschädigt ist - drin zu lassen und nur die Holzkonstruktion zu ersetzen - bzw. geht das überhaupt technologisch?
2. Wenn ja - wie bekommt man die Trägerschicht der Dekorplatten vom Styropor ab?
3. Ist es notwendig - die Anschlusskostruktion an den Seitenwänden frei zu legen um ordentliche Verbindungen hinzubekommen?
4. Kann man die waagerechten Konstruktionshölzer in einem Stück ersetzen oder ist das Unsinn - weil man bei der Montage die Seitenwände dann ja nach außen drücken müsste.
5. Auf was sollte ich noch besonders achten - bevor ich größeren Schaden anrichte?

Soviel fürs erste. Ich würde mich über Hilfe und Ratschläge freuen und werde - wenn gewünscht - auch Fotos meiner Reparatur in das Forum stellen.

Viele Grüße


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Hallo
Das sind viele Fragen - die eigentlich schon sehr ins Detail gehen. Auch treten diese Sachen bei einer Reparatur erst nach sehr - sehr vielen Arbeitsstunden auf und können dann sehr unterschiedlich sein - da bringt es gar nichts - sie Dir heute zu beantworten - denn Du würdest es gar nicht verstehen.
Ich kann Dir nur raten meinen Bildbericht eines ähnlichen Schadens intensiv zu studieren. Da steht alles ( auch die Beantwortung Deiner Fragen ) sehr ausführlich drin.
Sicher werde ich Dir verbal helfen - doch alles zu seiner Zeit.
Wenn Du anfängst wirst Du zuerst wissen wollen wie man beim Südwind beim Zerlegen des Frontbereiches vorgeht. Das wären dann die ersten Fragen.
Hier noch die Seite : http://www.wohnmobilforum.de/w-t30152.html
Gruß Kurt

Danke Kurt für die schnelle Antwort. Du hast sicher recht &#8211 das sind viele Fragen.
Natürlich habe ich deinen Bericht gelesen. Er war es eigentlich - der mich innerlich dazu bereit machte - eine Sanierung in Angriff zu nehmen. Ohne die detailierten Erläuterungen und die Bilder wüsste ich bis heute nicht - wie ich rangehe könnte.
Am Montag werde ich erstmal alles genaustens dokumentieren - damit ich es wieder zusammenbekomme.
Dann werde ich das Fenster und die Gasluke inklusive der äußeren Leisten ausbauen - denn die Holzrahmen sind definitiv hinüber. Danach alle Holzreste vorsichtig entfernen und schauen - wie es insgesamt aussieht. Ob das geht ohne die Trennwand der Stauraumes auszubauen - werde ich sehen.
Größere Styroporflächen lass ich drin?! Kleinere kommen raus und werden wahrscheinlich durch Holz ersetzt. Mal sehen.
Mal sehen - wie ich die Trägerschicht vom Styropor abbekomme.

Hab mir deine Kleber- und Dichtmittelempfehlungen auf meiner Einkaufsliste notiert und werde auch nach Dekorplatten Ausschau halten.

Viele Grüße

Peter

Ganau so machst Du es.
Und wenn die Seitenwand betroffen ist - dann mach die Trennwand raus - denn man kann dann viel besser arbeiten.
Und such Dir Stellen für die Schnitte der Dekorplatten - die man später nicht oder schlecht sieht. Z. B. hinter Leisten - Schränken - Betten - Winterrückenlehne oder eben nur dem Vorhang. Das musst Du vor dem Abbau zumindest anzeichnen. Mach viele Fotos und nimm alle Maße von allen moglichen Sachen - Du wirst später beim Zusammenbau vieles davon brauchen. Löcher in Boden und Außenwand sind später ev. zu. Alles aufschreiben mit Maßen.
Immer überlegen beim Abschrauben - wie Das später wieder dran kommt - wenn z. B. keine Schraubenlöcher oder Abdrücke mehr zu sehen sind in der neuen Platte.
Viel Glück
Kurt

Danke Kurt für die Hinweise.
Sag mal - aufgrund der Komplexität der gesamten Konstruktion und deren Zustand im Frontbereich (zwei große Öffnungen mit runden "Ecken") kommt mir die Idee - die gesamte Fläche aus einer bzw. zwei kompakter Holzplatte zu fertigen mit den entsprechenden Aussparungen für Fenster und Stauraumöffnung und eventuellen Fächern - dort wo das Styropor dran bleibt. Könnte man da nicht Holzverbundplatten (Leimholz - Funierschichtholz - keine OSB-Platten) oder wird das Ganze dann zu schwer? Die sgn. Kerto-Platten werden z.B. in allen erdenklichen Maßen und Stärken gefertigt - hat mir gerade der Tischler meines Vertrauens berichtet.

Irgendwelche Erfahrungen oder Hinweise?

Danke Peter

Das ist nicht nötig.
Zu teuer - zu schwer und umständlicher zu verarbeiten. Und auch nicht nötig.
Mach es - wie ich es beschrieben hab - ersetz kaputte Leisten und zur Verstärkung vielleicht daneben noch eine zusätzliche. Wo Styropor noch gut - da lässt Du es drin - wo es kaputt oder mit den Platten große Stücke rausgerissen - da erneuerst Du es.
Wenn Du es so machst - ist es so fest wie vorher.
Beim Arbeiten wirst Du auch merken - dass man da oft gar nicht mit ganzen Platten ran kommt.
Gruß Kurt

Ich habe gerade eine Schadensbehebung am Wohnwagen hinter mir und Dank der Hinweise von Kurt - und Dank seines Berichts - ging es auch ganz gut. Zu meinen Erfahrungen: Keine Experimente und möglichst so widerherstellen - wie es ursprünglich auch gebaut war. Wichtig ist natürlich immer - herauszufinden - woher das Wasser wirklich kommt und das ist nicht immer einfach. Offenbar geht das Wasser ganz eigene Wege - nur nicht die - die man sich denkt. Manchmal ist es ja eindeutig. Bei mir waren es aber gleich drei Stellen - die ich nur Dank des Regens der letzten Zeit identifizieren konnte. Und ich habe solange mit der Innenverkleidung gewartet - bis das klar war. Hätte ich schon alles wieder montiert - hätte ich das Ganze (zu spät) erst nach eingen Monaten bemerkt. Bei meinem ebenfalls 20 Jahre alten Wohnwagen sind im Grunde alle Dichtungen erneuerungsbedürftig. Die Innenverkleidung - die runter musste - habe ich mit dem Teppichmesser in ca 20x20cm größe Stücke geschnitten und dann mit dem Spachtel abgetrennt. So blieb das ganze Styropor relativ unbeschädigt. Ersetzt habe ich das Ganze dann mit Birkenperrholz - welches ich nur in 4mm bekommen konnte und habe dieses auf 3mm runtergeschliffen - so dass es dann in der Stärke und dem Dekor zum Rest passte. Viel Arbeit das Ganze und dazu noch sehr ärgerlich - weil ich im Gegensatz zu Dir für den Wohnwagen noch (zuviel) Geld gezahlt habe. Aber man lernt dazu...:)

Vielen Dank für die Antworten

[quote:8c3b47138a="Kurt"]
Beim Arbeiten wirst Du auch merken - dass man da oft gar nicht mit ganzen Platten ran kommt.
[/quote:8c3b47138a]

Das kann ich mir vorstellen.

Ich werde mich erst einmal mit der "geregelten Entkernung" beschäftigen und dann weitersehen. Ich habe (noch) keinen Zeitdruck.
Die Arbeit mit den Latten erscheint mir praktikabel und logisch. Wovor ich einwenig Bammel habe - ist das abschließende Einkleben der Dekorplatten. Ich erinnere mich an die vielen Schrauzwingen auf deinem Foto und da war es "nur" die linke Seite ohne dem Fensterrahmen.

[quote:8c3b47138a="Alwa"]
Offenbar geht das Wasser ganz eigene Wege - nur nicht die - die man sich denkt. Manchmal ist es ja eindeutig.
[/quote:8c3b47138a]

Ich denke - bei mir sind die Quellen eindeutig - dafür aber so ergiebig - dass sie über die Jahre ganze Arbeit geleistet haben.

Danke für den Hinweis mit dem Sperrholz. Könnte ich mir auch vorstellen - falls ich keine Dekorplatten bekomme. Da es bei mir eine komplette Fläche ergeben wird - die ich erneuern werde - ist die Stärke sicher nicht so entscheidend.

Viele Grüße
Peter

Man bekommt ganz sicher bei jedem guten Händler solche 3 mm dicken Dekorplatten. Lieber etwas rumfahren und schauen bevor man 1 mm abschleifen muss.
Und wenn eine komplette Front zu ersetzen ist - kann man auch ein ähnliches Dekor nehmen. Bei älteren Wägen bekommt man eh meist kein Original mehr.
Kurt

Hallo Kurt

[quote:76485df415]

Lieber etwas rumfahren und schauen bevor man 1 mm abschleifen muss.

[/quote:76485df415]

Werde ich ganz sicher vorher machen. Ich fand den Vorschlag nur eine gute Alternative - falls nichts anderes geht.

Apropos Alternative: gibt es eine für deinen empfohlenen Caravankleber von Ruderer? Mich beunruhigt das beschriebene Quellverhalten. Bei der Befestigung der Latten sicherlich zu empfehlen aber wenn ich die Dekorplatten befestige - befürchtige ich eine unkontrollierte Verformung der Außenhaut oder mach ich mir da unnötig Sorgen (wahscheinlich typische Laienfrage)? Wollte dies nur nochmal nachfragen - bevor ich in die Einkaufphase gehe.

Danke

Peter

Wegen den 1 mm: ich habe von Festool die Rotex. Mit dem Gerät kann ich in 30sec. die Sperrholzplatte in Holzmehl verwandeln.: D.h. - die Platte war in 2 Minuten auf der gewünschten Stärke.

Nein Peter - für mich gibt es keine Alternative.
Seit über 20 Jahren nicht !
Und wegen dem "Aufquellen" - da brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen. Man muss nur einen entsprechenden Gegendruck zum Kleber erzeugen - der ist aber nicht groß. Wichtiger ist eine gerade Platte - die z. B. die Dekorplatte gleichmäßig andrückt. Das braucht man aber mit einem anderen Kleber auch. Ich hab da immer billige 16er Spanplatten - die entsprechend zugeschnitten werden. Man kann die Platten auch Tackern beim Kleben - etwa an den Außenrändern der Fenster - wo später der Gummi drüberkommt oder auch sichtbar wenns nicht stört. Wichtig ist halt - dass Holz drunter ist.
Schau Dir in meinem Threat die Befestigung der unteren Bodenplatte an - da ist es beschrieben.
Gruß Kurt

dann nehme ich den auch.
Das mit dem Tackern habe ich mir auch schon gedacht - zumal sich ich ja ein Großteil der Fläche im "Gasflaschenfach" befindet.

Danke

Hallo beisammen :teddy:
Nachdem ich mir meinen kürzlich gebraucht gekauften und schon zerhagelten etwas genauer angesehen habe - werde ich ihm auch die Eingeweide rausreißen. Front und Heck sind total instabil und ich will ihn noch ne Weile behalten.
Mal eine Frage an Experten: nachdem ich im vorderen Bereich von Wasser vollgesogenes Styropor endeckte möchte ich dieses Material nicht wieder verbauen. Sind da nicht Styrodurplatten besser?? Sie sind nur unwesentlich schwerer aber viel verwindungssteifer.
Gruß suedkind

[quote:b7ab151a47="suedkind"]Sind da nicht Styrodurplatten besser?? Sie sind nur unwesentlich schwerer aber viel verwindungssteifer.
Gruß suedkind[/quote:b7ab151a47]

hallo

ja sollte man

es gibt aber auch bei styrodur unterschiedliche qualitäten
von praktisch 0 bis ca 1 -5 volums% wasseraufnahme

stropor dagegen hat um die 20%

lg
g

Hallo abo

sowas hab ich mir schon fast gedacht.
Danke
Gruß suedkind

Tag -
Warum willst Du die denn überhaupt rausreißen ?
Wenn sie nicht kaputt ist - sondern nur nass.
Sobald Du die Dekorplatte entfernt hast - trocknet das Styropor sehr schnell aus. Viel - viel schneller als nasse Hölzer.
Kurt

Hallo Kurt

Die Hölzer dazwischen sind auch schon instabil und das Styropor ist mit den Platten verklebt und müffelt. Außerdem mach ich eine Arbeit nicht gerne zweimal. Ich überlege auch - die vorderen "Holzspreißel" gegen Aluprofile zu ersetzen. Dann müßte mit dem Spuk ein Ende sein. In Verbindung mit Styrodur sollte das ne gute Kombination werden.
Meine Meinung ist: nichts ist so gut - daß man es nicht noch verbessern könnte.
Und wenn ich mir diese "Bauweise" anschaue ist eine Verbesserung mit Sicherheit machbar.

Gruß suedkind

Inzwischen sind einige Wochen seit meiner ersten Meldung in diesem Forum vergangen und inzwischen kann ich melden &#8211 Sanierung abgeschlossen.
Um mich für die guten Informationen zu bedanken und gleichzeitig Besitzern ähnlicher Problemwagen Mut zu machen - möchte ich hier in Wort und Bild meine Arbeiten dokumentieren:

Wie ich oben schon beschrieben habe - war der Wasserschaden im Frontbereich zwar enorm aber - wie sich herausstellte - begrenzt - d.h. die angrenzenden Wände und der Boden waren o.k..
Die Eintrittsstelle des Wassers war wie vermutet die Fensterleiste und in dessen Folge die Löcher der inzwischen abgerissenen Griffe.

Nachdem ich die Dekorfolie abgezogen hatte - konnte ich das Ausmaß des Schadens beurteilen. Mein Vorbesitzer hatte teilweise mit Purschaum versucht - der entschwundenen Konstruktion Halt zu geben - was aber nur kurzeitig gelang weil er die Ursache nicht beseitigte

So sah es dann aus. Die Holzreste waren trocken - da der Wowa unter einem Schauer stand und nur noch selten benutzt wurde.