bertel hat geschrieben:Hallo,
vom Gebrauch von CO²-Feuerlöschern kann ich im Wohnwagen nur abraten. CO²_Feuerlöscher sind nur für die Brandklasse 2 (Flüssigkeiten) geeignet.
Ansonsten wird bei Gebrauch von CO²_Feuerlöscher in Räumen der Sauerstoffgehalt durch das Kohlendioxid schlagartig auf Null gesetzt, was zum sofortigen Tod führen kann.
Daher lieber einen Pulverschaumlöscher verwenden. Damit können auch feste Gegenstände ( Holz/Stoff/etc.) gelöscht werden und die Sauerei durch das Löschmittel kann Mann/Frau wieder saubermachen, falls der Wohnwagen nicht zu stark abbrennt.
Gruß
Bertel
Tach alle,
melde mich auch mal wieder nach sonnigen Urlaubstagen.
Zu den CO² Löscher sei gesagt das sie für mehrere Brandklassen zugelassen sind. Gerade bei Elektro-. oder Holzbränden sowie schwelende Brände sind sie besonders geeignet. Da Co² schwerer als Luft ist setzt es sich zuerst am Boden ab, bei einem 11 Kg Löscher sind dan rund 11 m³ Luft die verdrängt werden. Viel schlimmer ist der Ausstoß der mit etwa -180° Grad vorne raus kommt. Das wiederum kann schwerste Verbrennungen auf der Haut bei direktem Kontakt verursachen. Ausserdem ist bei Gasbrand der CO² Löscher besser geeignet als der Pulverlöscher der nur Salz fein zerstäubt, was widerrum zu einer Staubexplosion führen kann in kleinen Räumen, wenn das Staub-. Luftgemisch stimmt und es zu einem Flash Over kommt. Das nutzt dir der Löscher nichts mehr weil der Wohnwagen weg ist. Mit offener Tür den Wohnwagen mit einem CO² Löscher zu löschen birgt kein Risiko, da das CO² Wasserähnlich aus der Tür strömen kann und etwas mehr als 50 cm über dem Bodenniveau normale Sauerstoffatmosphäre herrscht.
Zum Pulverlöscher:
Der arbeitet mit sehr feinem Salz, fast eine mehlartige Struktur die mit Druck vorne ausgeworfen wird. Die Partikel sind besonders gefährlich bei Einatmen und setzen sich hartnäckig in der Lunge ab, wo sie die Lungenbläschen durch die alkalische Wirkung angreifen. Wer jemals schon einen pulverlöscher abgeschossen hat weiss welch eine Sauerrei der verbreitet. Die im Mikrometer großen Teilchen finden jeden noch so kleinen Spalt und durchdringen alles. Selbst nach Jahren bei einem Autobrand kommt da noch Löschmittel aus alle Fugen und Lüftungen gerieselt.
Zu den Löschdecken:
Seit einem Test der DGUV letztes Jahr wird vom Einsatz der Löschdecke bei Personenbränden und inbesondere bei Fettbränden abgeraten. Tests haben gezeigt das bei Fettbränden die Decken selbst brennen können. Zurück zuführen auf die Fettdämpfe die sich in der Decke fangen und dann selbst anfangen zu brennen.
Auch bei hohen Temperaturen könne die Löschdecken durchbrennen, auch ohne Fett im Gewebe. Deshalb Finger weg, zumal die Löschdecke doch einiges an Platz weg nimmt.
Bei Fettbränden:
Wichtig wäre zu jeder Pfanne oder Topf einen passenden Deckel zu haben.
Sollte ein Fettbrand entstehen niemals mit Wasser löschen. Der Effekt ist das das Wasser zuerst auf den Boden des Topfes sinkt, da es kühler als das brennende Fett ist. Dort aber erhitzt es sich sehr schnell und beginnt zu siden. Es will sich in Wasserdampf verwandeln, kann aber durch den Druck des darüber befindlichen Fettes nicht entweichen. Somit erhöht sich der Druck durch den Wasserdampf am Boden. Ist der Druck des Wasserdampfes ( ca. 20% des Wassers) nun größer als die des Fettes, bricht die Wasserdampfblase an die Oberfläche durch. Das restliche Wasser was kurz vor dem Sidepunkt entlädt sich sofort als Wasserdampf nach oben und reisst das darum befindliche Fett mit nach oben. Stichflamme kann somit höher als 2 mtr werden.
Man muss sich vorstellen, das die Wassermenge die sich im brennenden Fettopf befindet sofort um den Faktor 3600 vergrößert ( 1 Liter Wasser - 3600 Liter Wasserdampf)
Deshalb immer einen passenden Deckel und Muttis Ofenhandschuhe.
Bei Fettbrand die Ofenhandschuhe anziehen und ruhig den Deckel auflegen und die Hitzezufuhr abstellen. In 98% aller Fälle langt das. Den Topf einfach stehen lassen und sich abkühlen lassen. Nicht den Topf durch die Gegend tragen, da im heissen Zustand bei Luftzufuhr am Deckelrand das Fett sich wieder entzünden könnte.
Keine Löschversuche mit einem Löscher irgendwelcher Art machen. Wenn der Strahl mit hohem Druck auf den Topf gerichtet wird, kann das Fett dadurch aus den Topf gedrückt werden. Hat den gleichen Effekt wie das Wasser in etwa.
Fazit:
Also, lieber bis zur Hüfte in CO² stehen, als vor Salznebel den Ausgang des Wohnis nicht zu finden und ersticken. Zumal durch CO² keine gefährliche Verpuffung entstehen kann.
Mein Rat:
- Zwei Löscher im Spraydosenformat auf Gel Basis ( im Internet für etwa 15 € zu bekommen) 1x im Küchenbereich 1x Eingangstür- Reichweite ca. 2 mtr.
- Ein kleiner CO² Löscher nahe der Tür.
- Ofenhandschuhe im Küchenbereich (wohl zu 90% Standart)
- 2 Rauchmelder im Wowa ( gefährdete Bereiche zb. Küche, Schlafzimmer, nahe der Heizung usw.)
LG
Harry