Hallo zusammen,
schon seit dem ersten "angehängten" Tag mit dem Wohnwagen plagt mich eine Frage: Was mache ich, wenn mein Wohnwagen trotz Anti- Schlingerkupplung und penibelgenauer Einhaltung der Höchstgeschwindigkeit (da achtet meine Frau drauf :D ) doch mal ins Rutschen kommt?

Folgendes Video hab ich dazu gefunden: -->Link
Ist zwar kein Wohnwagen, schlimm ist es aber natürlich trotzdem!

Ich habe mich durch Bücher gelesen, das Internet durchleuchtet. Aber alles, was ich eruiert habe, waren noch mehr unterschiedliche Meinungen.
Einige davon mal kurz zusammen gefasst:
1.) SOFORT beherzt bremen, das Gespann stabilisiert sich
2.) KEINESFALLS stark bremsen! Ist der Anhänger gerade in einer Seitenlage, kippt er um!
3.) Bremen JA, AUCH STARK, aber nur, wenn der Anhänger GENAU MITTIG hinter dem Zugfahrzeug schwingt, nur so kann ein Ausbrechen und Umkippen verhindert werden
4.) Kurz Gas geben! Durch das Gasgeben wird der Wohnwagen "gerade gezogen" und kann dann sofort abgebremst werden.

Ihr seht, die Verwirrung ist komplett.
Also, was meint ihr?
Ist euch schonmal ein Wohnwagen oder Anhänger ins Schlingern geraten und wenn ja, wie habt ihr die Situation gemeistert?

Gruß
Björn

normalerweise schlingert ein Anhänger, wenn die Stützlast zu gering und die Geschwindigkeit zu hoch ist.
Sobald man ein Schlingern merkt, beherzt bremsen, egal ob der Hänger sich links, rechts oder mittig hinterm Zugfahrzeug befindet. Dann langsamer fahren und bei nächster Gelegenheit die Beladung ändern.

Sollte der Zug sich schon dermaßen aufgeschaukelt haben, das mit dem Kippen des Anhängers zu rechnen ist, hat der Fahrer tief geschlafen. Aber auch dann sofort bremsen. Falls der Anhänger kippt, ist trotzdem eine reduzierte Geschwindigkeit von Vorteil. Aber soweit sollte man es sowieso NIE kommen lassen

@"klausevert": sei uns im Forum willkommen :) ........... deine Antwort auf die Frage von "LowCostDriver" ist absolut passend!

Ich persönlich werde im Frühjahr mal ein Caravan-Sicherheitstraining
bei den gelben Engeln besuchen. Das kann nur von Vorteil sein, oder
hat hier schon mal jemand negative Erfahrungen gemacht?

LowCostDriver hat geschrieben:Ihr seht, die Verwirrung ist komplett.

Genau Björn, deshalb rate ich Dir:
Vergiss den ganzen Scheiß, mit Ausnahme von Punkt 1. Nur das ist richtig.
Sofort und kräftig bremsen.
Um den nachfolgenden Verkehr nicht zu arg zu belästigen/auszubremsen gebe ich anschließend wieder Vollgas.
Das musste aber üben, ein Laie traut sich weder das eine noch das andere.
Gruß Kurt

OK, das sind doch mal eindeutige Aussagen und ich denke, dass ich dann doch voll auf den Anker trete. :wink:
Also über ein Fahrtraining habe ich ebenfalls bereits nachgedacht.

Mir wäre es wichtig mal zu "fühlen", wie sich ein ausbrechender Caravan bemerkbar macht!
Wenn man es nie gemacht bzw. noch nie miterlebt hat, dürfte es m.E. schwer sein, die Vorzeichen entsprechend zu erkennen.
Daher meine Frage, wer dies schon einmal mitgemacht hat.
Ich schaue mir das Video aus meinem Startbeitrag an und denke mir: "Hat der nichts gemerkt?" Und wenn ja, an welcher Stelle?
Das der Wagen sich aufschaukelt und final sogar umkippt ist ja schon nach der 3ten oder 4ten Schwingung der Fall! :eek:
Viel Zeit zu reagieren bleibt da also offenbar nicht...
Die ersten Meter hingegen sehen völlig aunauffällig aus und ich würde nicht sagen, dass ich gleich ein "Schaukeln" des Anhängers auftreten wird.
Wie sind also die Vorzeichen?

Antworten hast Du ja jetzt genug Björn :ja: -->> Ja sofort abbremsen ist richtig !
Ich hatte es schon erleben dürfen , mit einem Anhänger (2,5to) mit Kippbrücke :!:

Das Fahrzeug schaukelte sich so dermassen auf , das ich auf der Straße schon von links nach rechts schleuderte- ich fuhr aber nur 50 km/h :!: -> Schuld war einfach die zu geringe Stützlsast,die ich nicht bedachte :oops: ..

Das Auto war ausser Kontrolle und mir blieb leider nur der beherzte Tritt auf die Bremse (selbst bei 50 km/h braucht es etwas Mumm um dies bis zum Ende zu bewerkstelligen :D ) -> Das Gespann kam sicher zum stehen :!:

Der hier gegebene Tip mit dem Sicherheitstraining beim ADAC ist nicht verkehrt ,grade wenn man nicht im "Täglichen Training "steht :wink:

Tag Björn
Du merkst das schon vorher, also wenn ich`s jetzt aufs Video beziehe. Der Hänger fängt ganz langsam an sich aufzuschaukeln. Im Normalfall geht man sofort vom Gas und dann stabilisiert sich das Gespann auch wieder. Bleibst drauf am Gas dann wird es schlimmer, es schaukelt Dich merklich durch. Dann allerdings sollte man gscheit bremsen. Gefährlich wird dies bergabwärts, denn da schiebt der Hänger.
Windböen oder vorbeifahrende Busse merkt man ja auch sofort, hier allerdings einfach nur das Lenkrad festhalten, ist gleich wieder vorbei.
Keinesfalls und niemals kräftig gegenlenken, das geht ins Auge.
Wenn man allerdings richtig laden tut, der Reifendruck und die Stützlast passt, kann so schnell nix passieren.
Gruß Kurt ( der seinen Hänger morgen nach BGL schaukelt )

Alles wesendliche wurde bereits geschrieben. Ist das Gespann vernünftig beladen, hat man eine gute und funktionierende Antischlingerkupplung sollte eigendlich bei einigermaßen Einhaltung der Geschwindigkeit erst gar kein Schlingern aufkommen.
Bei starken Windböen fährt man eben langsamer, bei Spurrillen ebenso.

Kommt es aber trotzdem mal dazu, man braucht ja nur mal vergessen die ASK voll durchzuspannen,dann hilft nur noch der beherzte Tritt in die Eisen. Vorzugsweise, wenn sich der Anhänger kurz VOR Linie hinter dem Zugwagen befindet. Aber DAS nach Lehrbuch so hinzubekommen......na bravo.

Ich hatte einmal so ein Schockerlebnis (vor über 20 Jahren Ford Granada Kombi, Wilk 460 ohne ASK) und habe mir fast in die Hose gemacht. Das war kein können, das war schieres Glück das dies nicht schief ging.

turbokurtla hat geschrieben:........... Gruß Kurt ( der seinen Hänger morgen nach BGL schaukelt )

.... und 3 Wochen Urlaub mach..... und uns viele Sachen mitbringt....... und uns hier alleine zurück läßt :cry:

Moin,
ich habe noch eine Tip wie man sich überholende Busse vom leib halten kann. Wenn ich sehe das von hinten ein Reisebus angerauscht kommt fahre ich schon vorher bis an die linke Mittellinie, so muß der Bus etwas weiter nach links rüber. Wenn er Bus dann auf meiner Hohe /ca. Ende WoWa angekommen ist ziehe ich das Gespann nach recht an die rechte Farbahnmarkierung. Schon hat man einen schönen seitenabstand zwische Bus und Gespann. Klappt meistens.

Ich fahr einfach 120, da kommt kein Bus mehr ran. :D
Macht doch nix wenns ein wenig schaukelt, also lasst doch die Busse vorbeifahren.
Hey Spleiss,
nix 3 Wochen, waren nur ein paar Tage und Mitbringsel ( Schnaps ) nur für mich.
War übrigens richtiges Wintercampen, so ne 11 er Buddel lief da fast durch.
Gruß Kurt

Hallo Blörn,
zum richtigen Bremsen in so einer Situation wurde schon viel geschrieben, sofort bremsen ist richtig.
Ich fahre nun schon ein paar Jahrzehnte mit Caravan, früher ohne, viele Jahre mit ASK. Was micht stört ist das bei Dir trotz einer ASK der Wagen schlingert. Das darf nicht sein und hat eine oder mehrere Ursachen!
Es stellt sich die Frage nach
- richtiger Beladung, Einhaltung Stützlast,
- richtiger und beidseitig gleicher Reifeninnendruck,
- Zustand der Reibbeläge der ASK usw.
Mit einer ASK wird mit hoher Wahrscheinlichkeit in fast allen Fahrsituationen ein Aufschaukeln und Schlingern unterbunden, es müssen schon grobe Fahrfehler da sein um das Gleichgewicht der Anti-Schlingereinrichtung zu beeinträchtigen! Das gilt auch für ältere Modelle.
Du solltest deshalb unbedingt alles einmal überdenken, den Zustand des Wagens und der ASK überprüfen oder eine Fachwerkstatt aufsuchen.
Ich würde nie wieder einen Caravan ohne eine solche Zusatzeinrichtung fahren, die ist aus meiner Sicht ein unverzichtbares Sicherheitszubehör, sofern es funktioniert!

Eberhard

schlobra hat geschrieben:...Was micht stört ist das bei Dir trotz einer ASK der Wagen schlingert. ...

Der schlingert doch gar nicht.

Björn möchte nur wissen, wie er im Fall der Fälle richtig reagiert.



Achja - danke fürs WILKOMMEN :)

Ja, korrekt.
Es ging mir nur um den theoretischen Fall.
Blöd: Ich weiß eben nicht, wie sich ein schlingernder Wohnwagen "anfühlt", daher eben auch meine Frage nach euren Erfahrungen mit schlingernden Anhängern.
:oops:

Hey Björn,
das wirst Du nur erfahren, wennst mal kräftig Gas gibst bis er zum Schlingern anfängt. :D

Hi Björn,

fährst du Achterbahn?

Das Gefühl keine Kontrolle zu haben, ein Geist dir das Lenkrad woanders hin dreht, deine FRau entweder das schreien anfängt oder gaaaanz ruhig da sitzt.
Dir Gedanken durch den kOpf schiessen....was tun, die Sekunden zu stunden werden, der Schweiss rinnt als ob du in der Sauna sitzt...


ES WAR DAS BESCHISSENSTE GEFÜHL WAS ICH JEMALS MIT DEM WOHNWAGEN GEHABT HABE ....neben der FAhrt im Orkan im Fichtelgebirge...ist in all den Jahren aber nur 1 mal vorgekommen und da hatten wir noch keinen modernen Schlingerdämpfer...und es war unsere erste Urlaubsfahrt mit dem Wohnmwagen

Vor vielen Jahren 2 solcher Wowafahrten, einmal nach Österreich und einmal nach Italien.
Audi 80 GTE ( 1.200 kg bei 9% ) mit Hobby 545 ( viele Einbauten und sehr schwer ) ohne Schlingerkupplung.
Immer wenns über 85 kmh ging wurde das Gespann sehr unruhig. Jede Bergabfahrt, jede Windböe, jeder LKW oder Bus und jedes etwas schnellere Fahren war Kamikaze pur. So etwa alle 10 km war eine Vollbremsung nötig. Bergauf Vollgas beim LKW überholen, bergab gaswegnehmen und gegenfalls gscheit in die Eisen. Viele LKW Fahrer, die ich aufwärts überholt hatte, zeigten mir den Vogel. Ein hinter mir fahrender Freund dachte ich spinne und meine Frau war am Zielort richtig schwindelig.
Ohne mein profesionelles Fahrkönnen und -wissen hätte jeder andere das Gespann 10x zerlegt. :D
Oder er wäre eben 70-80 gefahren.
Mach ich auch nicht mehr.
Gruß Kurt