Hallo Leute, erstmal ein fröhliches Hallo in die Runde!

Wir haben uns vor 1 Woche einen gebrauchten Wohnwagen Cabby C55 mit 1400 kg Gesamtmasse gekauft und diesen 750 km von Aachen ins Berliner Umland überführt. Dabei kam mein Alltagsauto Volvo V70 II mit 140 PS, Benziner, 2,4l Fünfzylinder, ohne Turbo, Handschalter, Frontantrieb zum Einsatz. Auf der Autobahn war das Gespann eigentlich recht unauffällig und lag gut auf der Straße. Allerdings ist mir der Motor regelmäßig an Steigungen verhungert, sodass ich in den vierten zurückschalten musste und so gerade die 80 halten konnte (sonst 100 gefahren, mit 100-er Zulassung). Jetzt habe ich beim schmökern hier in Forum gelesen, dass Frontantrieb auf Schotterpisten mit Steigung problematisch sein kann und überlege nun, ob der V70 für unsere geplante Adriareise durch Kroatien und Montenegro die beste Wahl ist.

Ich habe noch einen Volvo 240, Bj. 1993, 112 PS bei 2,3l Vierzylinder, Handschalter, Heckantrieb stehen, den ich mit wenig Aufwand wieder reisefertig bekomme (war bis Ende 2013 mein Alltagsauto), der mir eigentlich bis auf die technischen Spielereien des moderneren V70 besser gefällt. Der 240 hat auch schon verstärkte Hinterachsfedern (wurden beim Wechsel von Niveaustoßdämpfern auf normale eingebaut).

Was würdet ihr sagen mit eurer Erfahrung, lieber mehr PS und Frontantrieb oder weniger PS und Heckantrieb?

Gruß, Justin

Hi,

schau dir mal die Drehmomentkurven beider Motoren an. Das sagt fast mehr aus, als die paar PS. Gefühlsmäßig würde ich den schwächeren Hecktriebler nehmen.
LG
Eva

Lieber Justin

der zweite der schreibt und schon eine gegenteilige Meinung.

Der V 70 ist 200 kg schwerer wie der 240 das gibt dem Gespann mehr Stabilität.

Fahrleistung mit dem Cabby etwa gleich, so wegen vierten Gang.

Schau hier: -->Link

Ich musste auf der Autobahn schon in den Dritten von sechs Gängen schalten, hintendran ist einfach viel Gewicht.


Gruss chrigel

Hallo Eva, hallo Chrigel,

das ist sehr interessant. Im Solo-Betrieb hat der 240 gefühlt einiges mehr an Drehmoment (werd mir die Kurven aber mal besorgen). Ver V70 fühlt sich im Gegensatz zum alten 240er sehr drehfreudig an, der 240er kommt besser von unten heraus. Aber was ich bei Zugwageninfo gesehen habe, war mehr als eindeutig.

Ich werde also dieses Jahr mit dem V70 auf den Balkan fahren und bei gelegenheit mal ausprobieren, wie sich der 240er mit dem Cabby macht.

Danke für eure Ratschläge!

Gruß, Justin

Es lohnt sich sicher, mal mit den Fahrzeugen auf die Waage zu fahren. Denn: erst ab einem gewissen Zulassungsdatum sind Tankinhalt und 75 Kg Fahrergewicht in die Fahrzeugmasse eingeflossen. Es kann also gut sein, dass der 240 er ohne Spritt und Fahrer und der V mit Spritt, Fahrer etc. angegeben sind.

Bei meinem Auto kamen so locker 100 Kg zusammen, die ich mir habe wegen der 100 Km/h Zulassung habe eintragen lassen.

Hallo Justin,

ich kenne den V 70 mit dem Benzinmotor (hab diesen Wagen früher öfter im Außendienst gehabt) und finde, dass der Wagen besonders im oberen Drehzahlbereich nicht seinen Werten gerecht wird. Der fährt sich eher knetig, besonders der Spurt so von 140, 150 in den Endbereich. *gähn*
Man glaubt kaum, dass dort 5 Zylinder werkeln, aber der Schwedenpanzer ist nunmal ein Schwedenpanzer und die Masse will bewegt werden.

Davon abgesehen: in den vierten schalten müssen ist ein Schicksal, was m.E. viele Benziner teilen.
Wir holen unsere Leistung nunmal aus der Drehzahl und müssen in diese rein, wenn wir vorwärts kommen wollen.
Auch mit unserem Chevrolet Rezzo (2.0 mit 121 PS Benziner) müssen wir bei Steigungen eigentlich fast immer in den 4ten Gang, wenn wir unseren 1350er Hobby ziehen. Auch der dritte ist mal dabei.

Gewöhne dich einfach an diese Situation, nach ein paar Kilometern empfindest du das geänderte Fahrverhalten als normal.
Und solange du auf den normalen Geraden (was ja doch mehrheitlich die Strecke bestimmt) normal im 5ten fahren kannst, reicht das doch auch.
Das von dir angesprochene Problem an Steigungen im Zusammenhang mit dem Frontantrieb besteht jedoch weniger im Sinne von Geschwindigkeiten im 4ten oder 5ten Gang, sondern mehr beim anfahren. Auch bei uns (Fronttriebler) kommt es vor, dass die Räder beim anfahren an Steigungen schonmal durchdrehen! Das treibt dann Schweiss auf die Stirn! Hier wäre dein Hecktriebler natürlich besser geeignet, weil das Gewicht der Stützlast ja mit auf der hinteren Achse lastet. Mehr Gewicht auf der Antriebsachse = bessere Traktion. Die Vorderachse wird im Gespannbetrieb hingegen entlastet, was die Traktion nunmal schmälert. Wenn das Gespann aber erstmal fährt, dann fährt es auch. Ob du deine 80 bzw. 100 dann mit Heck- oder Frontantrieb hälst, macht keinen Unterschied.
Oder anders: Dein V 70 würde auch mit Heckantrieb an Steigungen die 80 fahren statt die angestrebten 100. Da "verpufft" nur aufgrund des Frontantriebs keine Antriebsenergie.

ich würde bei deiner Fahrzeugauswahl auch in jedem Fall dem V 70 den Vorzug geben.

Gruß
Björn

Danke nochmal für diese detaillierte Einschätzung. Dass der Frontantrieb sich nicht auf die Antriebsenergie auswirkt, ist mir schon klar, ich meinte schon an Steigungen das Problem mit dem Durchdrehen. Ich bin mir mittlerweile schon sicher, dass ich mit dem V70 fahren werde, schon allein, weil er schwerer ist.

Zum Thema 5-Zylinder: Ich empfinde ihn subjektiv (im Solobetrieb) eigentlich als ausreichend spritzig, auch durch die Handschaltung. Auch lässt er sich gerne niedertourig fahren, was dem Spritverbrauch merklich zugute kommt (ich fahre momentan im Stadtverkehr 9l/100km und auf der Strecke Moskau-Berlin habe ich durchschnittlich 7,5l/100km). Allerdings bin ich kein großer Freund des Rasens, also dein angesprochenes Problem von 150 bis zum Endbereich kenne ich nicht, denn so schnell fahre ich äußerst selten. :) Gegen den Vierzylinder im 240 merke ich hingegen schon, dass der V70 einen Zylinder mehr hat, schon an der Drehfreudigkeit.

Allgemein soll ein Volvo kein Rennwagen sein, sondern eher ein zuverlässiger, starker Begleiter für alle Situationen. Und das können sie beide erfreulich gut. Das Volvo-Gefühl hat etwas vom gediegenen dahingleiten in einer angenehmen Umgebung, wo jeder Schalter an einem guten Platz ist mit einem Motor, der aus viel Hubraum wenig Leistung und eine entsprechend hohe Laufleistung herausholt. Auch habe ich die Entscheidung für die Basismotorisierung ohne Turbo mit 140 PS bewusst getroffen, um mir eben dieses Volvo-Gefühl zu bewahren, welches ich schon beim 240 lieben gelernt habe, dessen Motor ich subjektiv sogar noch besser finde.

Viele Grüße vom Volvo-besessenen Justin :)

Also ich habe jahrelang V70 2.4 ltr. Benzin- Sauger gefahren. Tauft nicht die Bohne zum Ziehen von Wohnwagen. Nimm lieber einen D5 mit ordentlichem Dieselmotor.