Hallo zusammen -
Mitte Juni 2009 fuhr ich mit meinem Wohnwagen-Gespann nach Spanien. Ich wollte meiner Frau die lange Fahrt in den Süden Spaniens (Almeria) ersparen - und plante sie dann in Alicante vom Flughafen abzuholen. Ich fuhr also bis kurz vor Valencia und suchte nach einem Campingplatz. Mein TomTom leitete mich irgendwo in die Pampa - wo weit und breit kein Camping zu finden war. Also beschloss ich - weiter nach Süden mitten durch die Stadt Valencia zu fahren - wo ich glaubte - einen geeigneten Platz zu kennen. Es war mittlerweile Abends 20:30 Uhr.
Arglos fuhr ich auf der grossen - 6 spurigen Ausfallstrasse. An einer Ampel hielt ich als drittes Fahrzeug auf der 2.Spur an. (Die 1. war häufig durch parkierte Autos blockiert) Eine junge Frau machte sich bemerkbar und sagte mir - mein rechtes Rad am WW hätte Luft verloren. In diesem Moment schaltete die Ampel auf grün und ich fuhr los. Tatsächlich stellte ich einen Platten fest und bog desshalb sofort nach rechts in die Nebenstrasse ab - wo ich dann auch stehenblieb - ausstieg und nach hinten ging um den Schaden zu begutachten. Da ich aus Gewichtsgründen bei dieser Fahrt auf das Reseverad verzichtet hatte musste ich nun versuchen - die Pannenhilfe zu organisieren. Schon wärend ich am telefonieren war - stellte ich fest - dass immer mehr Polizei erschien - doch schien mein falsch geparktes Gespann für sie nicht wichtig zu sein.
Erst nach etwa 10 Minuten kam ein Polizist zu mir und fragte mich - ob ich irgend etwas vermissen würde. Ich antwortete ihm - dass es mir ausser der fehlenden Luft im Reifen eigentlich an nichts mangeln würde. Nicht zu Scherzen aufgelegt knurrte dieser mich an:" Schauen sie in ihrem Auto nach! Haben sie denn nicht gemerkt - dass sie überfallen wurden?" Er dachte wohl noch: So doof kann nur ein Turist sein. Das Schlimme daran ist: Er hat recht.
Mir lief es heiss und kalt den Rücken runter. Da ich meine Wertsachen nicht offen im Auto mitführe - konnten die Diebe ausser Bananen nichts finden.
Nur dank dem - dass ein Polizist in zivil - der diesen neuralgischen Ort überwachte und beobachten konnte - wie mein Reifen mit einem Messer aufgestochen wurde - sofort Alarm schlug und die Diebe dingfest machen konnte - ist mir ein grösserer Schaden erspart geblieben.
Schlussfolgerung:
Wenn du den Wagen verlässt - IMMER Fenster hoch und Türen verriegeln! (Auch wenn du bloss mal kurz nach hinten gehen willst) Ich bin laut Polizei in diesem Stadtviertel bereits Opfer Nr.8 in diesem Jahr - desshalb auch die Überwachung mit zivilen Beamten.
Im Weiteren konnte ich dank der guten spanischen Pannenhilfe am nächsten Tag meine Frau pünktlich abholen und wir haben dann noch einen sehr schönen Urlaub in Spanien verbracht.

:) Es grüsst alle Camper herzlich

Chiron
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Hi -
danke dass Du uns das hier rein geschrieben hast - damit wir auch daraus lernen können.
Meine Bitte wäre der Klarheit wegen: Wann bist du denn überfallen worden - an der Ampel??? Sind die Diebe in den Wowa rein (und wie - über die Türe - oder ein Fenster eingeschlagen - oder wie denn) - als Du vor der Ampel standest oder sind sie nachher - als Du hinten am Wohnwagen/defekten Reifen warst - vorne in den (unverschlossenen?? ohne hochgedrehte Scheiben ??) PKW. Diese Angaben sind nirgends geschrieben. Danke
Grüsse.

Hallo Svenhedin1
Das ganze ist an der 2. Ampel - an der ich stehen bleiben musste - passiert. Insgesamt wird es wohl etwa die 5. Ampel gewesen sein. Das Pneu Stechen (von mir überhaupt nicht bemerkt) - die Information von der jungen Frau (seriös ausschauend) - das rechts abbiegen und Parken ist alles an der gleichen Ampel gewesen.
Als ich nach hinten zum WW ging - hat der eine Dieb sich durch die geöffnete Seitenscheibe auf der Beifahrerseite mit seinem ganzen Oberkörper in den Wagen gebeugt. Dabei hat ihn die Polizei festgenommen Ich Naiver habe von allem nichts mitbekommen. Die junge Frau und ein weiterer Täter sind von mit Motorrad ausgerüsteten Polizisten nach etwa 400m Verfolgung gestellt worden.
Chiron

Hallo Zusammen -

leider ist das eine ganz "alte" Masche - mit der ich bereits 1988 in Marseille vormittags gegen 9.00 Uhr an einer Ampel "überfallen wurde.
Besonders gefährdet sind leider allein Reisende.
Ich war seinerzeit auch alleine mit dem PKW an der Cote d`Azur unterwegs und auf der Rückreise.
Auf dem Weg aus der Stadt musste ich an einer Ampelkreuzung halten - die direkt an der Autobahnauffahrt lag. Neben mir hielt hinten rechts ein Motorrad - welches mit zwei Personen besetzt war. Ich vernahm während der Rotphase an der Ampel einen leichten dumpfen Schlag am Auto - habe mir aber nix dabei gedacht. Als ich auf die Autobahn fuhr - verlor der rechte Reifen hinten Luft.
"Begeistert" von dieser Panne - machte ich mich an der stark befahrenen Autobahn daran - den Reifen hinten rechts zu wechseln. Aus den Augenwinkeln nahm ich noch einen "Tramper" wahr.
Als 5 min später Strassenbauarbeiter auf mich zugerannt kamen und mich nach einer schwarzen Tasche fragten - war klar - dass der Tramper ein Teil der Motorrad Besatzung war - welches an der Autobahnauffahrt an der Ampel neben mir hielt. Das Motorrad wartete derweil in einer "stillgelegten" Ausfahrt und nahm den Komplizen auf.
Von alledem bekam ich nur Bruchstücke mit und so hat lt. Aussagen der Bauarbeiter der als "Tramper" getarnte Komplize zielgerichtet eine Tasche aus meinem nicht verschlossenen PKW geklaut. Wer denkt schon bei dem Stress in der Rushour beim Reifenwechsel daran - das Auto abzuschliessen - wenn man daneben kniet ???
Der dumpfe Schlag an der Ampelkreuzung war der Stiefel eines "Gangsters" - der mit einer Messerspitze versehen - meinen Reifen killte.

Ich finde es nur schier unglaublich - dass diese Masche anscheinend nach exakt dem gleichen Muster nach wie vor funktioniert.

Das nervigste war die Lauferei nach all den pers. Papieren - die in dieser Tasche waren und neu besorgt werden mussten.

Also für die Region Südfrankreich/Nordspanien gilt besonders für allein Reisende:
Augen auf und Wertsachen/Dokumente im PKW nicht sichtbar aufbewahren - weil diese meist motorisierten Gangster erst das Opfer z.B. an der Ampel" ausspähen und bei Beuteverdacht das Opfer dann nach exakt der Masche dann überfallen (und man merkt es erst wirklich nicht !!!)

Es tut mir auch leid - dass dir so ewtas passiert ist. Dennoch hast du Glück im Unglück gehabt.

Trotz dessen ist die Masche so alt und vor allem so bekannt - dass man schon stutzig werden sollte - wenn so etwas passiert.

Hallo Chiron

es ist immer schlimm - wenn so etwas passiert - keine Frage. Aber - und das sollte auch mal erwähnt werden - reagieren die Behörden endlich geziehlt auf solche Übergriffe - und zwar mit Erfolg - wie man sieht. Das lässt doch etwas hoffen

[quote:1ff5f91a5d="Alino"]Hallo Chiron

es ist immer schlimm - wenn so etwas passiert - keine Frage. Aber - und das sollte auch mal erwähnt werden - reagieren die Behörden endlich geziehlt auf solche Übergriffe - und zwar mit Erfolg - wie man sieht. Das lässt doch etwas hoffen[/quote:1ff5f91a5d]

das ist wie Don Quichotte.

die eigentlichen Ursachen werden wohl noch Jahre bzw Jahrzehnte bestehen bleiben.
Illegale Einwanderer - Arbeitslosigkeit - Korruption - mangelndes Selbsbewußtsein der einheimischen Bürger (damit meine ich nicht den Stolz) - verursacht durch mangelnde Souveränität.

Gruß Jörg

Hi -
danke nochmals für die erhellende Rückinfo.

Und es ist genau so - wie cojo schreibt - nur hilft das Wisssen um diese Ursachen auch nicht weiter.

Als vermeidungshilfreich leite ich aus dem ganzen ab - nirgendwo im Auto eine SICHTBARE Handtasche/Geldtasche/Geldbörse oder ähnliches für Dritte erkennbar liegen zu haben. Das ist offenbar Motivationsausgang. Und zweitens: Ist es doch passiert - sollte nicht die (Reifen)-Reparatur - sondern die eigene Sicherheit Vorrang haben.
Diese beiden Dinge haben wir uns jetzt noch mal vorgenommen.
Grüsse.

Hallo Gemeinde

könnten so genannte Runflat Reifen dieser Stecherei kein Ende setzen??
Dann kann man doch ohne weitere einige Km weiterfahren bis man einen sicher Platz zu Reifenwechseln hat. Oder gibt es für Wohnwagen keine Runflat Reifen??

Gruß
Dieter