Automatik als Zugwagen???? jonathan54
Moin!
Hast ja von mir schon in dieser Richtung gehört.aber dann antworte ich auch nochmal hier:
Es gibt ja nunmal verschiedene Automatik-Systeme: Das automatisierte Schaltgetriebe, bei dem sog. elektrisch angesteuerte Aktuatoren auskuppeln, den nächsten Gang einlegen und wieder einkuppeln- eben wie beim Schaltgetriebe-nur elektrisch. Einziger Vorteil in meinen Augen: Der Fahrerfussraum hat mehr "Spielraum", da das Kupplungspedal fehlt. Ansonsten nur Nachteile: langsame Schaltvorgänge, zartfühlendes Rangieren, vor allem am Hang, fast unmöglich, Systeme arbeiten viel mit "schleifender" Kupplung=hoher Verschleiß.
Dann die sog. "Direktschaltgetriebe" wie heute in den Formel-Rennwagen und vielen PKW-Modellen. Hier sind immer gleichzeitig zwei Gänge im Eingriff, also 1-3, 2-4, 5-7 usw.. Zwei unabhängige Reibkupplungen trennen beim Schalten blitzschnell die eine Gangpaarung und die andere Kupplung schliesst im gleichen Atemzug die nächstfolgende Paarung. Dies geschieht so schnell, daß der Gangwechsel fast nur am zuckenden Drehzahlmesser erkennbar ist. Darüber hinaus gibt es noch manuelle Eingriffsmöglichkeiten-entweder durch Schaltpaddel am Lenkrad oder mit dem Wählhebel. Dies Getriebe findet bei VW unter dem Namen DSG häufige Verwendung- und ist leider bis heute noch nicht ganz frei von Problemen- meist Softwaremässiger Struktur, aber auch mech. Defekte kamen und kommen immer mal wieder vor. In der Garantie kein Thema, danach kanns schnell sauteuer werden. Bei unserem seeligen Passat sollte wegen Schaltgeräuschen, die sich verstärkten und leichten Zeitverzögerungen ein neues Getriebe eingebaut werden: 1 Jahr nach Auslauf der Werkgarantie hätte mich der Spass dann rd. 9.000,-- Euro gekostet.... Hab´s aber seingelassen. Lt. Werkstatt hat durch den Wohnwagenbetrieb hier ein erhöhter Abrieb der im Ölbad laufenden Kupplungen stattgefunden. Ausserdem laufen bei diesen Getrieben- bedingt durch den immer gleichzeitigen Eisatz zweier Gangpaarungen zwei Hauptwellen nebeneinander, die jedoch zentral angetrieben werden und so ein seitlicher Kräftedruck - verstärkt beim Ziehen von Anhängern- schädlich auf die Lager wirkt. Als Nachteil empfinde ich desweiteren, daß diese Getriebe bei plötzlicher Leistungsanforderung (Kickdown) immer ein Gangpaar nach dem anderen "sortieren", während die heutige Wandlerautomatik mit permanentem Eingriff aller Zahnräder auch mehrere Gänge blitzartig auslassen kann.
Nun die von mir präferierte Wandlerautomatik ( BMW, glaube ich und Mercedes in den C-E-S-Klasse Baureihen. Bis auf die sog. Bremsbänder- im Ölbad laufend und die WÜK, ebenfalls im Ölbad, gibt es keine mechanischen Kupplungen- die Trennung vom Motor und der Kraftschluss findet ausschliesslich auf hydraulischer Basis statt. Unsere MB-Taxen(bin Taxifahrer) haben selbst nach 400.000 km zwar schon einige , wenige Zippelein (meist Elektronik), aber nie die o.g. Automaten-die scheinen für die Ewigkeit gebaut zu sein. Weiterer Vorteil der Wandlerautomatik: Solange sich Raddrehzahl und Getriebeeingangsdrehzahl nach unter unterscheiden, stellt der Drehmomentenwandler ein bis zu dreifach überhöhtes Antriebsmoment zur Verfügung. Selbst mit dem dicksten Anhänger kannste mit ner Wandlerautomatik ohne Kupplungsverschleiss sanft und kraftvoll anfahren. Das sich dabei erhitzende Spezialöl kann das ab und wird auch über einen eigenen Kühler gekühlt.Und nicht umsonst werden selbst die riesigsten Baumaschinen, LKW, Busse usw. nicht über Reibkupplungen gefahren, sonder fast ausnahmslos über Drehmomentwandler und nachgeschältete Planetengetriebe.
Viele zigtausende Anhängerkilometer, die ich in 42 Jahren zurücklegte, gaben mir Vergleichsmöglichkeiten en masse: Für mich kommt nur eine Wandlerautomatik- und dann von Daimler-Benz- vor den Wohnwagen.
Werner