Camping La Habana habana
Nee, der Platz ist immer noch so groß wie damals. Aber zwei Stauseen in den Bergen haben dafür gesorgt, dass über den Rio Adra keine bzw. kaum noch Sedimente ins Meer gespült werden. Und so holt sich das Meer immer mehr Strand, weil einfach kein neuer Sand nachkommt. Um den Prozess etwas zu verlangsamen haben sie vor vielen Jahren schon mehrere Reihen großer Steine vom Strand ins Meer gelegt.
Wasserturm und Sickergruben sind in den letzten zehn Jahren verschwunden. War nicht mehr mit EU-Vorgaben vereinbar. Das hat auch vorher niemanden gestört, aber irgendwer hatte den großen Traum eine Uferpromenade von Almerimar bis Adra zu bauen und der Campingplatz war da im Weg. Also wurden jedes Jahr immer neue Auflagen gemacht, um einen Grund zu haben, den Platz zu schließen. Aber die haben alles brav erfüllt und die Promenaden-Pläne sind dann auch erst mal wieder auf Eis gelegt worden.
Alfredo ist irgendwann Anfang der 90er mit einer anderen Frau durchgebrannt und lebt auf Bora Bora. Seine damalige Frau lebt mittlerweile in Malaga. Die fünf Kinder wohnen alle in Andalusien, teilweise allerdings nach sehr abenteuerlichen Lebensläufen. Die jüngste Tochter, Sandra, führt den Campingplatz jetzt, hat aber eigentlich viel mehr Interesse an ihrer Pferdezucht. Da ist sie sehr erfolgreich drin und verkauft viele Pferde nach NL und D. Bar und Supermarkt gibt es noch, aber sehr eingeschränkt. Auch die sanitären Anlagen sind sehr einfach. Der Platz ist eher was für Camping-Romantiker. Im Winter sind ein Dutzend deutsche Dauercamper dort. Ansonsten haben viele spanische Familien eine feste Parzelle. Hin und wieder gibt es ein paar Gäste auf Durchreise, aber Familien, die mal für zwei Wochen oder so zum Campen kommen, gibt es fast überhaupt nicht mehr. Bis Mitte der 90er Jahre war das eigentlich noch der Fall. In zwei Wochen werde ich wieder dort sein. Bin gespannt, was sich in den letzten zwei Jahren so getan hat.