Hallo Ihr Lieben,
die meisten kennen mich aus dem Womo-Forum. Normalerweise sind wir nämlich mit einem 7m AlkovenWomo unterwegs.

Jetzt haben wir aber zwecks Familientreffen einen Wohnwagen gemietet über Pfingsten. Ich hatte mir jetzt ganz klug überlegt, dass Freitag vor Pfingsten bestimmt eine furchtbare Fahrerei ist mit Wohnwagen, da ja alle Menschen außer mir auch unbedingt ins verlängerte Wochenende wollen sobald die Kinder die Schule aushaben.

Also habe ich mir den Tag vorher schon frei genommen, für Mann und Kinder Fahrkarten bei der Bahn gebucht und will jetzt ganz alleine mit dem Wohnwagen 350km voraus zum Ziel fahren.

Bin noch nie Anhänger gefahren, aber neige nicht zu Panikanfällen im Auto. Mit dem Womo fahren war für mich nie ein Problem.

Ich hab' mir gedacht die Autobahn ist 6 km weg, da fahre ich dann halt drauf, schalte mein Tempomat auf 89 m/h und zuckle auf der rechten Spur den LKWs hinterher. Und am Zielort warten meine Eltern + mein ältester Bruder, um mir beim rangieren zu helfen. Rückwärtsfahren muss man auf der Autobahn selten und wenn könnte ich immer noch Fahrerflucht begehen :D.

Ist das ein bisschen blauäugig gedacht?

Moin,
ich finde Du bist sehr mutig. Gespannfahren ist nicht ohne und etwas anderes als mit einem WoMo. Wir hatten beides und ich habe auch noch den LKW-Schein. Trotzdem war der Umstieg vom WoMo zum WoWa nicht so einfach. Ich würde an Deiner Stelle irgendwo auf eine freien Platz ein paar kleine Runden mit dem Gespann drehen damit Du weißt wieweit Du um eine Kurve ausholen mußt und wieviel der WoWa neben der Spur des Zugfahrzeugs läuft. Auch muß man sich an die WoWa-Spiegel gewöhnen. Kurz, einfach reinsetzten und losfahren würde ich nicht.

Viel Erfolg! Du kannst ja nach Pfingsten berichte wie es gelaufen ist.

Der Vermieter soll Dir eine Einführungslektion geben. Kurve doch erst auf seinem Gelände herum. Ich hoffe das er an der Vermietung verdienen will und nicht an den Reparaturen. Ja auch solche gibts.

Viel Spass an Pfingsten

Gruss aus dem Wallis

chrigel

Deine erste Fahrt mit dem Auto wird auch nicht ganz so leicht gewesen sein, da gab es "nur" Übung in der Fahrschule. Die hatten aber bestimmt keinen Anhänger, mit dem erworbenen Führerschein darfst Du den aber ziehen, auch ohne zu üben!
Deshalb den von Troll gegeben Hinweis unbedingt beachten, mit Anhänger fahren ist schließlich auch nicht so schwer aber das Fahrverhalten sollte man schon vor der ersten Fahrt etwas unter die Lupe nehmen.
Ansonsten, alles ist lernbar, aber Übung macht erst den Meister!
Allzeit gute Fahrt wünscht

Eberhard

Ich hab, bevor ich zum Wohnwagen gewechselt hab, auch mal nur kurz Erfahrung mit einem kleinen leichten Anhänger gemacht. Und dann gleich dieser RIESEN- Unterschied!
Besonders wird dir die veränderte Bewegung deines Autos auffallen. Was vorher vielleicht sanft und komfortabel war, ruckt und zuckt nun in alle möglichen Richtungen, sodass es manchmal sogar im Kreuz weh tut. Dazu der ruppige und mühsam arbeitende Motor, das ist einfach ungewohnt! Das Gefühl, "dass da vielleicht was nicht stimmt und sogar was kaputt sein könnte" gibt sich aber bei uns regelmäßig so nach 100, spätestens nach 200km. Und dann ist es so, als wäre schon immer ein Hänger hinten dran gewesen.
Lassen wir dann am Urlaubsort vom Hänger ab, ist die Umstellung wieder enorm und man meint, man rollt sanft wie auf Schienen oder einer Wolke dahin.
:D

Allein von den Abmessungen her mach dir keine Gedanken. Wenn da LKWs langfahren, wirst du da auch entlang fahren können. Hol in Kurven, aber besonders in Kreisverkehren etwas mehr aus. Der Rest gibt sich von allein.
Ach ja! Stell die Spiegel auf jeden Fall richtig ein! Es beruhigt ungemein, wenn man unterwegs immer den Anhänger perfekt im Blick hat! Idealerweise so, dass du vom Rad bis zum Fenster alles sehen kannst. Der Fahrzeugspiegel bleibt auf den Hänger gerichtet, der Zusatzspiegel sorgt für den Blick zum rückwärtigen Verkehr.

Ach und einen hab ich auch noch zum Thema Spiegel: Ich fuhr während einer unserer ersten Fahrten auf der Autobahn verträumt vor mich hin und sah auf der linken Spur (ich fuhr ganz rechts, war dreispurig) einen weißen Mercedes Sprinter heran rasen. Dann bremste er und entschied sich, für die nahende Ausfahrt doch lieber hinter mir als vor mir einzuscheren.
Ich fuhr unvermindert weiter, ich wollte ja weiter geradeaus.
Als ich den Sprinter dann von der linken Spur im Spiegel rüberziehen sah, wechselte ich meinen Blick instinktiv auf den Innenspiegel. So mache ich es beim normalen Autofahren ja auch immer. Was ich dann sah, hat mich fast zu Tode erschreckt!!!
:eek:
Ich zuckte regelrecht zusammen und bemerkte erst beim zweiten Blick in den Innenspiegel, dass es nicht der Sprinter war, der mir da so dicht aufgefahren war.
:D :D

Allein dieser Thread zeigt mir, dass Du nicht gedankenlos etwas blauäugig und unüberlegt beginnst.
Also wird das bestimmt klappen wenn Du die wichtigsten Grundregeln beachtest.
Ich gehe davon aus, dass Zugwagen und Wohnwagen technisch in Ordnung sind, die Gewichte stimmen und wenn der WoWa eine ASK hätte, wäre das auch gut.

1. Das Gespann RICHTIG beladen ! EIn ungüstig beladenes Gespann wackelt wie ein Lämmerschwanz und ist lebensgefährlich.
2. Denk an den längeren Bremsweg. Halt genug Abstand.
3. Denk ans hohe Gewicht. Überholen wird auf Landstrassen schnell zum Abenteuer
4. Denk an Seitenwindeinflüsse, auch beim überholen von LKW, oder wenn die Dich versemmeln. Busse schieben auch ganz gute Wellen vor sich her.
5. Denk an größere Kurvenradien. Wenn Du wie solo um die Ecken fährst, horst und merkst Du das schnell. Der WoWa nimmt nämlich dann die Ecken mit, was sogar zu Reifen und Felgenschäden führen kann.
6. Überschreite nicht das zulässige Gesammtgewicht ! Die Rennleitung macht zunehmend Wiegekontrollen.
7. Übe das Fahren mit den Zusatzspiegeln

Jeder von uns hat mit dem Ersten Kilometer angefangen und die meisten haben es überlebt :)
Da Du dann am Zielort empfangen wirst sehe ich nur wenig Probleme und die Strecke und Tour als solches kennst Du ja auch. Also mach mal. Ich drücke die Daumen und finde den Mut gut und anerkennenswert.....

Hallo,

die Tipps der Vorschreiber sind alle gut und richtig. Und um Deine Frage zu beantworten: nein, Du bist nicht zu mutig. Gesunder Menschenverstand ist für den Anfang das A&O und die Erfahrung kommt mit jedem gefahrenen Meter!

Gute Reise!
Tom

Und? "CKgroupie" - hats geklappt!? :)

Sie fährt doch erst Pfingsten :-)

Ich hoffe, wir bekommen einen tollen Bericht der Erstreise mit einen Gespann.

bigpit hat geschrieben:Sie fährt doch erst Pfingsten :-)

Ich hoffe, wir bekommen einen tollen Bericht der Erstreise mit einen Gespann.

- ok - :)

Danke für die guten Tips.

Es ist ein moderner Wohnwagen mit ASK, Gewicht von Wohnwagen und Auto stimmen, insofern ist das alles gut. Zusätzliche Spiegel kriege ich geliehen.

Aber noch eine wichtige Frage: Wie packe ich denn am besten? Nehme an Gewicht möglichst vorne und nicht hinten im Wohnwagen??

Hallo CKgroupie

lade möglichst viel ins Auto.

Den Wohnwagen belädst Du möglichst tief unten in der Mitte, dH auf der Achse. Festzurren!

Sei vorsichtig. Die meisten Wohnwagen haben sehr wenig Zuladung. Mit 250 kg ist man schon glücklich.

Ich finde Deine Fragen sehr gut und überlegt. Bravo

Gruss aus dem Wallis

Zusatztipp:
Stell eine Personenwaage auf einem Schemel unter die Wohwagendeichsel und achte da auf die vorgeschriebene Stützlast Deines Autos.

Das man auf Grund der geringen Zuladung der WoWa möglichst die Last im Auto haben sollte ist Ok, wobei man aber NICHT den Kofferraum so voll knallen sollte, dass das Gespann einknickt (also in der Mitte nach unten geht). Das Gespann sollte reisefertig möglicht waagerecht stehen, wobei bei FZG, die eine Niveauregulierung haben, ist das nicht sichtbar.

Wirf auch mal einen Blick in Deine Autobetriebsanleitung..... da steht bestimmt, dass Du gegenüber dem Normalbetrieb mit dem Reifenluftdruck etwas nach oben sollst.

Und wenn es dunkel wird....Scheinwerfer runter stellen :D ....sonst blendest du andere. Bei der Stützlast nicht nur dran denken was das Kfz kann sondern auch was der Wohni an Stützlast hat. Bsp.. Wohni hat 75 Kg und Kfz 100 kg. da darfst du nur 75 kg Last haben. Sonst bricht dir vielleicht die Kupplung :lol: :yau:

Hallo Nicole,

Nein, du bist nicht zu mutig. "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt" !

Ich habe ohne jede Wohnwagen-/Wohnmobil-Erfahrung mir vor 6 Jahren einen Wohnwagen gekauft und bin nach ein paar Rangierübungen auf einem Supermarkt-Parkplatz einfach losgefahren. Schön langsam und mit Bedacht. Seitdem habe ich ca. 30.000 km gefahren und bin bis heute ohne jeden Kratzer immer wieder heil nach Hause gekommen. Dafür bin ich dankbar.

Das würde ich dir mitgeben wollen: Langsam und ganz in Ruhe........gute Reise

Diane

visp42 hat geschrieben:Hallo CKgroupie

lade möglichst viel ins Auto.

Bei dem Hinweis bin ich sehr vorsichtig!!!

Die Fahrzeug haben ebenfalls eine Zuladungsgrenze, welche bei vielen Fahrzeugtypen sehr schnell erreicht ist, wenn 4 Personen im Auto sitzen und 2 - 3 schwere Dinge schon drin sind!
Ich gebe es ehrlich zu, wenn ich Polizist wäre, würde eines meiner liebsten Dinge sein - Gespann- und Wohnifahrer zu kontrollieren :( a) unverantwortlich überladen b) wenig bis keine Lastsicherung

Jeder der sich nun angegriffen fühlt, sollte die Situation überdenken, dass wenn er einen Unfall mit oder durch ein solches Gespann hat, er schnell in Lebensgefahr kommt!!!

Daher wie die Meisten hier geschrieben haben, Ladegrenzen beachten - mit den Tipps ja einfach möglich - ebenso der Tipp mal So Mittag auf so einen Parkplatz zu fahren und zu üben, das gibt Sicherheit und Vertrauen, dann klappt dies auch. :razz:

volley97 hat natürlich recht! Nie überladen.

Was ich meinte: nicht alles in den WW schmeissen und mit "leerem" Auto fahren, Sondern die Zuladung des Zugwagens möglichst ausnützen.

Ich hoffe, dass ich mich richtig ausdrücke und auch verstanden werde.

Gruss chrigel

visp42 hat geschrieben:volley97 hat natürlich recht! Nie überladen.

Was ich meinte: nicht alles in den WW schmeissen und mit "leerem" Auto fahren, Sondern die Zuladung des Zugwagens möglichst ausnützen.

Ich hoffe, dass ich mich richtig ausdrücke und auch verstanden werde.

Gruss chrigel

dachte mir das, nur sehe ich es täglich anders, daher wollte ich dies nur etwas verdeutlichen :wink: :ja:

Ach du je. Die arme Nicole.
Sie soll alles ins Auto laden, aber das Auto nicht überladen. Dann alles nah zu den Achsen, aber das Gewicht nicht außer Acht lassen. Möglichst viel nach vorn, aber die Stützlast, DIE STÜTZLAST!!!!
Also ich wäre da jetzt mitllerweile ganz ramdösig.
:wink:

Lieber LowCostDriver

ich begreife auch Deine Einwände.

Auf Fragen soll man doch so gut es geht Antwort geben.

Ich habe einiges gesehen:
Den kleinen Holländer den wir zu sechst, nicht auf ein 2.5 cm hohes Podestchen schieben konnten; ja so schwer. Einem war die Auflaufbremse nach einem Bremser blockiert, nicht zu lösen--Stützlast war über
200kg das ganze war doch etwas verbogen........... einen Golf der den Gotthard nicht mehr emporgekommen ist, ich hab dem geholfen und sogar mein V8 musste sich mühe geben...

Ich versuche möglichst begreiflich zu schreiben, leider gelingt mir das nicht immer

Nichts für Ungut

und viele Grüsse aus dem sonnigen Wallis

Visp42/chrigel