Hallo zusammen,

neben meinem eigentlichen Projekt, dem - inzwischen behobenen – Wasserschaden am starren Fenster meines Knaus Südwind, kümmere ich mich derzeit immer wieder mal um den weichen Boden im Bereich der Stützen. Der Übersichtlichkeit halber habe ich dazu mal einen separaten Fred aufgemacht.

Was bisher geschah:
Vermutlich durch eine umgenähte Tropfkante ist das Wasser von unten im Bugbereich vorne links in den Boden gezogen und die Feuchtigkeit hat sich ausgebreitet. Das Holz ist ziemlich morsch, aber absolut trocken. Zum Glück ist nur der Gaskasten betroffen. Allerdings habe ich inzwischen leichte Zweifel, ob der gesamte Schaden wirklich daher kommen kann. Kurt wirft jetzt wahrscheinlich wieder seine Gebetsmühle an und wird erklären, dass das Wasser von der Fensterleiste kommt, innen am Blech runter gelaufen ist und sich dort, wo es gestoppt wurde, gesammelt hat. Bestätigen die nachfolgenden Bilder Deine Vermutung, Kurt?

So sah der Ursprung des Schadens aus. Wie gesagt: Bug, linke Seite


Nach der Demontage der Stütze und einigen Multitool-Schnitten ließ sich der Schaden schon besser bestimmen


Und so sieht das Ganze heute aus:

Gaskasten von innen. Der größte Teil morsches Holz ist entfernt. In der Seitenwand (dort wo das Dekor entfernt ist) ist es auch etwas weich, ich tendiere aber dazu es zu lassen, ggfs. eine neue Dekorplatte drüber. Das Holz darunter ist ja trocken.
Ob es nun so schlau war, das Bodenbrett im 45-Grad-Winkel rauszusägen, weiß ich nicht. Ich hoffe, ich kriege das neue Brett wieder anständig
verbunden.

Blick von innen vor die Gaskasten-Bugwand. Das Holz von der Außenhaut zu bekommen ist hier deutlich mühsamer als das bei meiner Fenster-Reparatur der Fall war (leider steht das Bild auf dem Kopf...).


Die dicke Schraube diente vermutlich, um die Außenhaut mit der Bodenplatte zu verschrauben.



Um die Schraube aus dem vorherigen Bild anständig rauszubekommen muss ich vermutlich die Leiste auf der Gegenseite außen entfernen. Die Schraube scheint darunter befestigt zu sein.



So, damit's nicht zu unbersichtlich wird, darf ich nochmal meine wesentlichen Gedanken/Fragen zusammenfassen:
1) Die ausgesägte Bodenplatte (bzw. das Styropor) ersetze ich komplett durch Holz. Das säge ich mir mit Hilfe einer Schablone komplett zu (oder besser den einen Streifen separat einsetzen und dann das "Dreieck"?. Verkleben kann ich die Bodenplatte aktuell fast ausschließlich an den Seiten, weil ich ja die obere 6mm-Platte und die untere 3mm-Platte mit ausgesägt habe. Reicht das? Ich überlege, ob ich später noch eine komplett 6-mm-Platte im Gaskasten einklebe, um dem eingesetzen Holz mehr Stabilität zu geben.
2) Was mache ich mit der langen Schraube, die von vorne in den Boden ging? Kann ich die vorsichtig entfernen? Reicht es, den Boden mit der Stirnseite zu verkleben oder muss ich die Schraube durch eine neue ersetzen?
3) Die schräge Holzleiste, die zur Öffnung des Gastkasten führt, würde ich als erstes ankleben. Die säge ich mir so zu, dass die Bodeplatte anschließend im 90-Grad-Winkel davorstößt.

So weit erst mal von mir. Wenn ich das richtig einschätze, habe ich bis zum nächsten Urlaub im Frühjahr noch allerhand zu tun. Für heute soll's das aber gewesen sein. Ich freue mich wie immer über jeden Tipp!

Danke und gutes Nächtle!

Uwe

pulsistfort hat geschrieben:Kurt wirft jetzt wahrscheinlich wieder seine Gebetsmühle an und wird erklären, dass das Wasser von der Fensterleiste kommt

Genau so ist es. :D :ja:
Wenn man wie ich, sehr viele zig solcher Knaus repariert hat, weiß man wovon man spricht.
Eine anständige Rep. funktioniert nicht mit ein paar Schrauben erneuern denn die brauchen Halt.
Gleiches gilt bei durchgehenden Schnitten und da ne Platte reinsetzen.
Neuaufbau mit anständig verklebten und miteinander verbundenen Sandwichwänden,
nicht anders.
Gruß Kurt

ok, der grundsätzliche Tenor ist angekomen, kein Pfusch am Bau...
Um Missverständnisse zu vermeiden: Ich bin natürlich an einer vernünftigen Reparatur interessiert, deswegen bin ich ja auch hier im Forum und freue mich über die Tipps von Profis wie Dir :wink:
Allerdings weiß ich in diesem Fall nicht wirklich, was "vernünftig" konkret bedeutet. Die geraden Schnitte habe ich ja nun mal (ob das schlau war, lasse ich mal dahingestellt...).

Was denkst Du über folgendes Vorgehen:
1) Die schrägen Leisten an das Bug-Blech kleben. So dass später die Bodenplatte im 90-Grad-Winkel dagegenstößt
2) Von unten drücke ich mit einem Wagenheber eine stabile Platte (größer als das Loch) leicht gegen den Boden. Diese dient als Auflage während des Verklebens des neu einzusetzenden Holzes. Eine kleinere 3mm-Hartfaserplatte lege ich zwischen die Auflage und das Holz, damit ich später unten die 3mm Platz für die Hartfaserplatte habe.
3) Wenn das Holz verklebt ist: Teile der noch erhaltenen Hartfaserplatte unten entferne ich großzügig und klebe eine neue Hartfaserplatte unter das bisherige und das neue Holz, also als Verbindung.
4) Von oben könnte ich ebenfalls Teile der noch erhaltenen 6mm-Platte entfernen und anschließend eine neue einkleben, die das alte und das neue Holz verbindet.
4a) Alternativ könnte ich in den Gaskasten zusätzlich eine weitere Platte aufkleben, die hätte dann natürlich reichlich Auflagefläche und würde dem geklebten Holz ordentlich Halt geben, oder?

Oder würdest Du es komplett anders angehen, Kurt?

Ich hoffe, ich hab's einigermaßen verständlich beschrieben.

Danke fürs Mitdenken, bislang habe ich ja auch alle Tipps artig umgesetzt..!

Viele Grüße
Uwe

pulsistfort hat geschrieben:Oder würdest Du es komplett anders angehen, Kurt?

Ja.
Bei Knaus sollte man grundsätzlich bei solchen Schäden die Wand vorne zum Innenraum hin rausnehmen.
Man kann dann von innen anständig arbeiten und wirklich alles verfaulte rausholen.
Nur durch eine Verzahnung kann man den Boden wieder stabil hinkriegen. in 3 Schichten.
Es gibt hier einige Freds drüber.
Sorry, wenig Zeit.

Stimmt ja, ich hatte Deinen Hobby-Fred gar nicht mehr auf dem Schirm, da hast Du es ja super beschrieben. Werde mir da sicher wieder einiges abschauen.

Schönes Wochenende zusammen!

Uwe

Moin Uwe,

so schwer isses nun wirklich nicht, ein ordentliche Sandwich hinzubekommen. Gerade Abschnitte ist doch ok, wie sonst :?: :?:
Dämmung aushöhlen, Leiste einkleben, Platte unten, Zwischenaufbau, Platte oben, fertig ist der Boden .. und, ganz wichtig, weg mit dem Bitumenkram unten dran :!: :!:
ASo ja. ein Paar ordentliche Schrauben zur Verbindung der Wand-Boden-Konstruktion, tun der Sache Keinen Abbruch :lach:

Gruss Emil

Danke, Emil.

Ich denke auch, das ist schon machbar. Dort wo Styropor drunter ist, werde ich es aushöhlen. Dort wo Holz drunter ist, wollte ich einen Streifen der oberen und unteren Platten entfernen.

Noch eine Frage zu den Schrauben: Das Außenblech ist ja - zum Glück - ziemlich fest mit dem restlichen Holz verbunden. Kommen die Schrauben durch das Außenblech, dort wo sich derzeit außen die Leiste befindet?

Die Schrauben habe ich ja auch bei Kurts Bericht gesehen, konnte aber nicht erkennen, ob sie auch durch die Außenhaut gehen.

Danke und einen schönen Abend!
Uwe

Ja.
Wenn ich mich nicht irre, ist im Fred sogar beschrieben dass da Schraubenköpfe außerhalb der Abdeckung der Leiste
hervor schauten. :D

Hallo zusammen,
nach der "Winterpause" habe ich mich wieder an den Wohnwagen gemacht und den Boden im Gaskasten ersetzt. Habe mich entschieden mit dem diagonalen Schnitt weiterzuarbeiten, habe aber zwischen oberer und unterer Platte gerade geschnittene Hölzer verwendet und die Sandwich-Bauweise angewendet.
Wo ich zwischen den intakten Ober- und Unterplatten Styropor geradlienig aushöhlen konnte, habe die Hölzer dazwischen geschoben. Wo intaktes Massivholz war, habe ich großzügig Ober- und Unterplatten entfernt, um dort keinen geraden Schnitt sondern ebenfalls "Sandwich" zu haben.


Von allen möglichen Seiten mit Caravankleber bestrichen. Von unten habe mit 2 Wagenhebern und zusätzlichen Spreizen die entsprechende Platte gegengedrückt, innen habe ich die Platte mit Hölzern verspannt, so dass von beiden Seiten ausreichend Druck vorhanden war. Zusätzlich habe ich die Bodenhölzer von außen verschraubt. War jetzt vielleicht nicht die Lehrbuch-Methode, macht aber einen sehr stabilen Eindruck.


Zuvor hatte ich natürlich das Stück Holz an der Seitenwand ersetzt.

Als nächstes möchte ich mich um den Boden von unten kümmern. Wer kann mir denn sagen, wie ich die Bodenplatte, also die 3mm-Hartfaserplatte behandle? Die kleinen Fugen zwischen alter und neuer Platte mit Sikaflex? Schwarze Farbe? KFZ-Unterbodenschutz?
Bin für jeden Tipp dankbar!

Viele Grüße
Uwe