Fotovoltaik beim Wohnwagen ABurger
In den allermeisten Region Europas hat es sich was, mit "frei stehen", wozu eine Autarkie Sinn machen würde.
Das ist mal der erste Punkt.
Wie Soul schon schrieb, wie kann man "autark" stehen, mit einem kleinen Abwassertank, noch kleinerer WC-Kassette
und ebenfalls "kleinem" Frischwasser-Vorrat?
Schonmal pi mal Daumen überschlagen, was eine Person an Wasser verbraucht und an Abwasser "produziert"?
Das wäre der zweite Punkt gewesen.
Und nun zur elektrischen "Autarkie", dem dritten Punkt.
Wenn ich mit meinem Wasser gerade mal zwei-drei Tage frei stehen könnte, so ich denn dürfte,
wieviel an Elektro "brauche" ich denn dabei?
Gekocht und gekühlt wird über Gas, draußen kann ich ebenfalls eine Gaslampe anmachen oder ich verleuchte Benzin oder Petroleum.
Also bleiben mal ein paar Stunden für LED-Licht, evtl. mal Radio oder TV und Handy laden, ab und zu die Wasserpumpe laufen lassen.
Wer einen Mover an Bord hat, hat auch i.d.R. einen Akku verbaut, den man ggf. so auswählen kann,
daß er noch Reserven für vorgenannte Mini-Verbraucher bietet. Idealerweise einen LiFePo mit 100Ah, das sollte reichen,
die zwei bis drei Tage, solange ich Wasser habe und nis die Abwassertanks / die WC-Kassette voll sind.
Was steht dann an? -- Richtig ... auf einen CP fahren, sich dort einmieten und das Wassergeschäft erledigen,
das Landstromkabel an die Säule stecken und Strom haben inklusive Akku laden - ganz ohne Sonnenkraft.
Solange ich auf dem CP stehe, brauche ich den Saft aus dem Akku sowieso nicht.
Ergo ... die Mehrausgaben für die PV-Anlage (Sokarpanels und Laderegler) werden sich erst nach Jahren amortisieren,
denn selbst bei einem kWh-Preis von 1,--€ oder einer Pauschale für Strom von 5,--€ pro Tag rechnet sich die PV-Anlage noch lange nicht.
Vernaschlagen tu ich hierbei einen Sockelbetrag die Panels (200Wp) mit ca. 250/300€, der Regler wird so 120/150 Euro kosten,
der Kleinkram (Kabel, Kleber usw.) nochmal 50-100€ und dann wäre da noch der Stromspeicher mit mind. 200-500E (Gel-LiFePo).
Das wäre jetzt aber noch nicht eine excellente PV-Anlage, sondern eher "unterer Durchschnitt".
So, stelle diese Investition mal hin und teile durch 5, das wären so 100-120 Tage, die Du wirklich "autark" stehen müßtest,
damit es sich rechnen würde, den Stecker auf dem CP nicht in die Säule zu stecken, um reinen Sonnenstrom zu ernten,
sodenn die Sonne auch wirklich scheint. Willste das auch einkalkulieren, brauchst mehr Panels und mehr Akku-Kapazität.
Wieviel Tage urlaubt man so im Jahr im WoWa? -- Also 100 geteit durch 20 Tage, wären das 5 Jahre wenigstens.
Ist der Strom auf dem CP billiger als 5,-€/Tag, dauert die Amortisation noch länger ...
Mit einem Wohnwagen reist man eben nicht, wie mit einem Selbstfahrer-Caravan,
also wäre so eine PV-Anlage eher eine Spielerei und keinesfalls eine Notwendigkeit.
Für WoMo-Reisende, die heute hier und morgen dort übernachten, sieht das schon mal anders aus und macht da auch wirklich Sinn.
Aber auch hier, gebe ich zu bedenken, daß man ein dementsprechend großes Fz benötigt, um alles unter zu bringen,
was eine mehrtägige Autarkie realistisch ermöglicht, denn selbst LiFePo-Akkus wiegen einiges, das Dach muß Platz für die Panels haben
und erst recht braucht es Gewichts- und Platzreserven für die Wasser- und Abwasserschlacht sowie WC-Geschichte.
(Umgebaute) Kastenwägen oder Vans/Busse sind da auch mal schnell am Limit.
Für einen spontanen WEAusflug mag das reichen, aber für ausgedehnte Rundfahrten eher nicht, wenn man nicht alle zwei Tage
auf einen Standplatz für WoMos mit Service-Station andocken möchte.
Die Werbung für Freiheit und Abenteuer ist halt die eine, die Realität aber die andere Seite der Medaille.
So sehe ich das ...