Quelle: Kieler Nachrichten online am 02.02.07
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Die Warnung wohl nicht ganz ernst genommen[/b:d66986f357]
Behrensdorf/Lippe – An den "feuchten" Januar werden etliche Camper noch lange erinnert werden: Durch die lange Regenperiode ist nämlich der Große Binnensee über die Ufer getreten und hat große Teile des Platzes an der Lippe unter Wasser gesetzt.
Dadurch sind mehr als ein Dutzend der Mobilheime "geflutet" worden. "Das sind jetzt wohl überwiegend Totalschäden. Die Konstruktion aus Leichtbauplatten ist derart vollgesogen - dass die gesamte Bodensektion aufquillt" - vermutet Holger Stapelfeldt. Zusammen mit seinem Sohn Timo wollte der Lütjenburger am Donnerstag noch einmal nachsehen - ob auch sein Wohnwagen in Mitleidenschaft gezogen wurde. "Wir haben Glück gehabt - weil wir unseren Stellplatz seit fast 35 Jahren auf der richtigen Seite haben und der Pegel nicht noch weiter gestiegen ist" - stellte er fest.
In den vergangenen Tagen hatte sich der ehemalige Vormann eines Seenotrettungskreuzers von Hafenmeister Manfred Lau dessen Wathose ausgeliehen - um auch bei den entfernter liegenden Parzellen nachzusehen - ob noch Hilfe geleistet werden könnte. "Da war aber nichts mehr zu machen. Die Wohnwagen sind fast ausnahmslos aufgebockt und können nicht kurzfristig weggeschleppt werden" - erzählte Holger Stapelfeldt. Zuletzt hatte er übrigens eine ähnliche Situation 1998 erlebt.
Dass die betroffenen Camper mit diesem Hochwasser rechnen mussten - weiß auch Manfred Lau. Immerhin habe die Gutsverwaltung Waterneverstorf alle Mieter der Campingparzellen rechtzeitig angerufen - sie vor der drohenden Gefahr gewarnt und auch angeboten - mit Treckern des Gutes Schlepphilfe zu leisten. "Das haben einige wohl nicht ernst genommen" - stellte er fest. Er kümmert sich vor allem darum - möglichst zügig das durch die Kossau zufließende Hochwasser im Großen Binnensee in die Ostsee ablaufen zu lassen. In den vergangenen Tagen brachte die Öffnung des Wehres am Schleusenkanal allerdings nicht die gewünschte Wirkung - weil es auch in der Ostsee einen deutlich höheren Wasserstand als normal gegeben hatte.
Ob Versicherungen die Schäden regulieren werden - hält Holger Stapelfeldt für fraglich. Immerhin gelte der Platz als "Hochwasser gefährdet". Zumindest diejenigen der Camper - die schon vor Jahren einen solchen Schaden gemeldet hätten - würden deshalb jetzt möglicherweise leer ausgehen. Peb