Naja Eberhard, Du kannst Deinen Kaffee getrost trinken.
Aber Naivität schützt nunmal nicht vor Fragen.

In fernen Ländern tranken wir Dreckwasser nach Zusatz von Chemie.
Auf meinem neuen Sommer-CP darf grundsätzlich keinerlei Chemie in den Fäk.-Ausguss, also bei der Chemie-Toilette auch weder in den Fäk.-Tank noch in den Spülwasser-Tank.

Auf meinem Winter-CP gibt es keinerlei Schilder am Ausguss.

Weißt Du Rebe,
in fernen Ländern , davon kenne ich auch einige, ist vieles im Leben etwas anders. Da wirst Du bestimmt nicht zum Campern fahren!
In den 50er Jahren gehörte zum Campen mit Zelt in der freien Natur auch ein Spaten, das kenne ich auch noch.... Die Zeiten sind wohl in Mitteleuropa inzwischen vorüber.
Jetzt kommt bestimmt keiner mehr auf die Idee, seinen Fäkaltankinhalt zu vergraben oder neben dem Trinkwasserhahn den Abfluss dafür zu nutzen (es soll da aber tatsächlich auch wenige Ausnahmen geben).
Das Verbot der Entsorgung von Fäkalien mit "Chemie" in Fäkalausgüssen hatte ich bisher nicht, schließlich sind die doch extra dafür vorhanden, das dürfte auch recht selten sein und ist sicher auch rechtlich nicht so unbestritten. Sorgen doch chemische Zusätze im Fäkaltank nicht nur für eine Geruchsverbesserung, sie vermindern auch die ungebremste Vermehrung schädlicher Keime. Dazu gibt es durchaus Produkte, die als "umweltverträglich" ausgezeichnet sind.
Deshalb ergibt sich für mich, wenn keine Entsorgungsmöglichkeit vorhanden ist, gehören Fäkalien in die Toilette, da kann man danach auch die Spülung betätigen.
Alles andere ist in meinen Augen einfach eine S...., naja lassen wir das. Unter Naivität verstehe ich etwas anderes!

Eberhard

Sicher Eberhard, die Zeiten haben sich gewandelt,
mein Sommer-Campingplatz (an der deutschen Ostsee) macht Reklame für
" vorbildliche sanitäre Einrichtungen", und hat die Anlagen ganz neu und supermodern, Sonnenenergie und ein besonderes Abwassersystem, für das normale Abwasser hat jeder seinen Abfluss am Stellplatz ohne irgendwelche Auflagen, der separate Wohnmobilausguss ist evt anders, werde nächste Saison mal schauen.

Mein Jahres-/Wintercampingplatz bietet die altbekannten Anlagen, und im Winter wird das Wasser abgestellt, da bleibt für alles sowieso das Sanitäterhaus, CP mit durchgängiger Wasser-/Abwasserversorgung sind selten.

Sicher hast Du Recht, die Teile müssen auch desinfiziert werden,
Und Chemie, die aus Urin hygienisches klares Wasser macht, gibt es nicht.
Vorsorglich möchte ich darauf hinweisen, dass ich niemals an eine Entleerung von Urin-Kassetten unter einem Wasserhahn ausgegangen bin, auch nicht in Verbindung mit Dush-Gel oder Spüli. Kann ich mir auch ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass jemand so unverschämt ist.

Und das grüne/Umweltschonende Zeug desinfiziert auch ausreichend?
:evil:

Solche guten Plätze kenne ich auch. Habe auch schon vorhandene Abwasseranlgen am Platz gern genutzt, aber da kommt wirklich nur normales Grauwasser rein. Die Stationen für die Entsorgung der Toilettenkassetten sind nicht an dieses System angeschlossen, deshalb dürfen in der Regel dort auch Kassetten mit Zusätzen wie AquaKem entleert werden.
Leider habe ich aber auch schon erlebt, dass Kassetten hinter Büschen oder in Abwasserschächte geleert wurden, solche Camper haben sich ein Platzverbot sicher verdient!

Eberhard

Seit wir kurz nach der Öffnung der Grenzen in der Nähe von Rostock auf einem Campingplatz waren, der noch eine sog. Drei-Kammer-Kläranlage hatte und wir daher "Chemie" weder in Toiletten noch Abwassertank nutzen durften tue ich dieses Zeugs nicht mehr in den Tank. (früher war in Aqua Kem übrigens noch Fromaldehyd)
Ich hab mir einen SOG installiert uns seither hab ich nur beim Ausgießen der Toilettenkassette Gestank zu ertragen.
Aussgießen kann ich jetzt in jede Toilette oder die dafür ausgewiesenen Ausgüsse, ohne mir Gedanken machen zu müssen, ob sie an "drei-Kammer-Kläranlage, Bioklärwerk oder ein Klärwerk angeschlossen sind. Auch beim Bauern auf dem Mist kann ich so die Kassette entlehren.
Natürlich ist in allen unseren Reinigern Chemie aber in Aqua-Kem ist darüber hinaus noch Desinfektionsmittel, das auch die zur Zersetzung notwendigen Keime in Kläranlagen abtötet. Hier ist der Spruch: Die Dosis macht das Gift angebracht. Kleine Kläranlagen (drei-Kammer-Systeme und Bio-Klärwerke) können schon bei kleinen Mengen dieser Substanzen umkippen und große städtische Klärwerke haben vielleicht erst Schwierigkeiten, wenn tausende Camper sonntags abends nach Hause kommen und alle gleichzeitig ihre Chemietoiletten leeren würden.
Jedenfalls gehen Abwässer für Chemietoiletten und Spülwasser den selben Weg, nämlich zu einem Klärwerk (in Deutschland bestimmt, in den Mittelmeeranreinerstaaten teilweise auch direkt ins Meer wo übrigens auch die großen unzähligen Kreuzfahrtschiffe und Fähren die Brühe von bis zu 6000 Personen verklappen).
Über die Düngung der Natur an Autobahnrastplätzen brauchen wir hier nicht zu reden. Ist zwar eine Schweinerei schadet aber der Natur nicht solange genug Pflanzen dort wachsen, die den Dünger aufnehmen können.
Problematisch werden alle Mittel, auf denen steht: zu 98% abbaubare Stoffe. Die restlichen 2% lagern sich nämlich im Fett der Tiere an und letztendlich auch in unserem Körper als letztes Glied der Nahrungskette.
Desinfektionsmittel, nicht hoch genug dosiert, fördert resistente Bakterien und irgendwann gibt es dann Bakterien, die alles überleben. (Genau wie bei Antibiotika).
Die falsche Chemie ist immer schlecht macht uns kaput und die Chemiekonzerne reich.
Ich Wasche den Wohnwagen mit Regenwassser aus der Zisterne mit Neutralreiniger. Einmal im Jahr nehm ich die Toilettenklassette auseinander und reinige die Ablagerungen mit einer Bürste.

Wichtig ist, ob mit oder ohne Chemie: Abwasser und Frischwassersysteme sollten möglichst weit auseinanderliegen um die Verkeimung des Frischwasssers zu verhindern.
Die Alten Osmanischen Wohnungen hatten die Toiletten immer am entferntesten Ende von der Küche. Da könnte man heut noch von lernen